Verbraucher mussten im November 21,1 Prozent mehr für Nahrungsmittel zahlen als im November 2021. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild)

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im November etwas verlangsamt. Die Inflationsrate war mit 10 Prozent aber weiter zweistellig. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag eine erste Schätzung.

«Die Inflationsrate verweilt trotz leichter Entspannung bei den Energiepreisen mit 10,0 Prozent weiterhin auf einem hohen Stand», sagte der Präsident der Wiesbadener Behörde, Georg Thiel. «Wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren neben der Energie.» Im Oktober hatte die Teuerungsrate mit 10,4 Prozent den höchsten Stand seit etwa 70 Jahren erreicht.

Volkswirte sehen in der Abschwächung im November noch keinen Grund zur Entwarnung. Viele Ökonomen rechnen erst im Frühjahr mit einem deutlicheren Rückgang der Teuerung. Hohe Inflationsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern und zehren Einkommenszuwächse auf. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten.

Energie 38,7 Prozent teurer als im Vorjahresmonat

Angeschoben wird die Inflation seit Monaten von den Energie- und Lebensmittelpreisen. Energie kostete im November 38,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Preisanstieg schwächte sich nach einem Zuwachs von 43 Prozent im Oktober damit etwas ab. Für Nahrungsmittel mussten Verbraucher 21,1 Prozent mehr zahlen als im November 2021. Gegenüber dem Vormonat sanken die Verbraucherpreise im November insgesamt um 0,5 Prozent.

Teuerungsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern wurden Raten um die 10 Prozent und darüber Anfang der 50er Jahre gemessen. Allerdings hat sich die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert.

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