Peter Adrian ist Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Michael Kappeler/dpa)

Das Interesse an Unternehmens-Neugründungen in Deutschland hat im vergangenen Jahr den tiefsten Stand seit 20 Jahren erreicht.

Vor allem in der Gastronomie und im Einzelhandel wagten immer weniger Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit, wie aus einem Report des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervorgeht, über den das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtetet.

Nach den langen Lockdown-Phasen infolge der Corona-Pandemie seien die Unsicherheiten bei Gründern groß, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian. «Es droht, viel unternehmerischer Geist verloren zu gehen», warnte er. «Denn sind es vor allem auch die zahlreichen Geschäfte, Restaurants und die vielen kleineren und mittelgroßen Unternehmen, die Eigenverantwortung und Unternehmertum vor Ort erlebbar machen.»

Rückgang von zehn Prozent

Die Zahl potenzieller Gründerinnen und Gründer, die sich bei den Industrie- und Handelskammern in persönlichen Gesprächen über eine Existenzgründung informierten, sei um zehn Prozent auf knapp 160.000 gesunken.

Gegen den Trend wuchs laut Gründungsreport allerdings das Interesse an Nebenerwerbsgründungen: Vier Prozent mehr Menschen wollten sich in den wirtschaftlich unsicheren Zeiten damit ein zweites berufliches Standbein aufbauen. Und auch bei größeren Betrieben legte die Zahl der Gründungen zu. «Das macht Hoffnung, dass unser Land trotz der aktuellen Unwägbarkeiten in Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf innovative und mutige unternehmerische Persönlichkeiten bauen kann», sagte Adrian.

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