Nina Petersen (Katharina Wackernagel) möchte von ihrem Ex-Freund Benjamin Lietz (Wotan Wilke Möhring) wissen, was er in Stralsund zu suchen hat. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sandra Hoever/ZDF/dpa)

Eine unerwartete Begegnung läutet den letzten Fall der TV-Ermittlerin Nina Petersen ein, am Ende trifft sie eine tödliche Entscheidung. Der Ausstieg von Hauptdarstellerin Katharina Wackernagel aus der Krimireihe «Stralsund» ist spektakulär.

13 Jahre lang hat sie das Format geprägt, das sich durch spannend erzählte Geschichten auszeichnet und das ohne die engagierte, sensible Kommissarin Petersen kaum vorstellbar ist. Zu sehen ist die Folge mit dem Untertitel «Die rote Linie» am Samstag um 20.15 Uhr im ZDF.

Geschrieben und ins Bild gesetzt hat den sehenswerten Abschied Wackernagels von «Stralsund» einmal mehr Regisseur und Drehbuchautor Martin Eigler. Er konfrontiert die Hauptfigur gleich zu Beginn mit ihrer Vergangenheit: Nina Petersen findet eines Abends eine schwer verletzte Person vor ihrer Haustür. Es ist Benjamin Lietz (Wotan Wilke Möhring), ein Ex-Kollege, mit dem sie weit mehr als der Beruf verband. Die zwei waren liiert, Nina erwartete ein Kind von Benjamin. Bei einem Einsatz wurde Nina verletzt, das ungeborene Baby starb. Benjamin, der als Polizist zwischen Gut und Böse changierte – mit dem Hang, eben die rote Linie zu überschreiten – verschwindet aus Ninas Leben.

Zwischen Wut und Loyalität

Nun ist er wieder da. Nina ist hin- und hergerissen zwischen Wut und Loyalität. Obwohl Benjamin offensichtlich wieder in Schwierigkeiten steckt, nimmt sie ihn bei sich zu Hause vorübergehend auf.

Dann wird Nina von ihrem Kollegen Karl Hidde (Alexander Held) zu einem Tatort in einem Jachthafen gerufen. Schon bald findet Ermittler Thomas Jung (Johannes Zirner) eine Verbindung zwischen dem Toten und – ausgerechnet – Benjamin Lietz. Die beiden teilten sich einst eine Gefängniszelle. Es geht um illegalen Handel mit Autoteilen und Gewalt zwischen rivalisierenden Banden.

Als Karl gekidnappt und auf eine Fähre verschleppt wird, tarnen sich Nina und ihre Kollegen Karim Uthman (Karim Günes) und Stein (Andreas Schröders) und fahren mit einem Transporter auf das Schiff. Sie wollen Karl befreien. Nina fragt sich zunehmend, ob Benjamin wieder die rote Linie überschritten hat. Ist er in die Entführung verwickelt? Auf der Fähre gelingt es der Ermittlerin, Benjamin unbemerkt zu treffen. Der sagt dann einen Satz, der auch Ninas letzten Funken Loyalität mit ihrem Ex-Freund brechen lässt. Sie trifft wenig später eine einsame und unumkehrbare Entscheidung.

Von Ute Wessels, dpa

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