Hunderte Anhänger von Fußball-Zweitligist Hertha BSC haben sich am ersten Todestag von Kay Bernstein zum Gedenken an den ehemaligen Präsidenten vor dem Olympiastadion versammelt. Nach einer Schweigeminute zu Beginn der Gedenkfeier versuchte Bernsteins Nachfolger als Präsident, Fabian Drescher, vor dem Osttor Trost zu spenden. «Kay fehlt», sagte der 42-Jährige, «aber für uns lebt Kay weiter in unseren Herzen und Gedanken.» Bernstein war am 16. Januar 2024 im Alter von 43 Jahren gestorben.
Der ehemalige Ultra war am 26. Juni 2022 zum Präsidenten gewählt worden und hatte Hertha nach den unruhigen Vorjahren mit Investor Lars Windhorst auf den «Berliner Weg» eingeschworen, mit dem der Verein verstärkt auf die eigenen Talente setzen sollte, anstatt teure Profis einzukaufen. «Es ist an uns, diesen Berliner Weg weiterzugehen», sagte Drescher, der seit dem 17. November 2024 als neuer Präsident fungiert.
Blumen und Kränze am Baum vor der Geschäftsstelle
Der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg, der vor den Heimspielen der Berliner in der Stadionkapelle Gottesdienste und Andachten anbietet, bezeichnete den Verein vor der Zeit Bernsteins als Präsident als abgefahren und blutleer: «Dann hat Kay eine andere Hertha geschmiedet.» Für Stadionsprecher Fabian von Wachsmann – zugleich ein Freund von Bernstein – «bleibe der Tod stets eine offene Wunde. Und das ist auch gut so, weil Narben der Heilung veröden.»
Nach den Redebeiträgen lief die Trauergemeinde zur Geschäftsstelle des Zweitligisten im Olympiapark. Vor dem Haus hatte Kay Bernstein einen Baum gepflanzt – ein «zartes Pflänzchen der blau-weißen Hoffnung» für den Berliner Weg, wie er sagte. Die Anhänger legten zum Abschluss der Gedenkveranstaltung ihre mitgebrachten Blumen und Kränze vor dem Baum ab.