Der neue britische Premierminister Rishi Sunak räumt weiter mit der Politik seiner Vorgängerin Liz Truss auf. Das Fracking-Moratorium, das die Truss-Regierung wegen der rasant steigenden Energiepreise aufheben wollte, bleibt nun doch in Kraft. Das bestätigte ein Regierungssprecher.
Sunak hatte diesen Schritt zuvor im Parlament bereits angedeutet. Seine Regierung halte sich an das Wahlprogramm der Konservativen Partei, hatte Sunak auf eine entsprechende Frage im Unterhaus gesagt. Darin bekennen sich die Tories zu dem 2019 verhängten Stopp.
Beim Fracking wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Chemikalien aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt birgt. In Deutschland ist die Methode verboten.
Labour traut dem neuen Kurs nicht
Die damalige Premierministerin Truss und ihr Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg, der nach der Kür Sunaks zum neuen Regierungschef zurückgetreten war, hatten erst vor gut einem Monat angekündigt, das Fracking-Verbot aufzuheben. Zur Stärkung der Energiesicherheit müssten alle Optionen geprüft werden, hatten sie argumentiert. Der Schritt war allerdings auch in der Konservativen Partei hoch umstritten. Mehrere Tory-Abgeordnete hatten darauf hingewiesen, dass die Menschen in ihren Wahlkreisen die Methode ablehnten.
Die oppositionelle Labour-Partei traut Sunaks Kehrtwende aber nicht. Noch vergangene Woche habe Sunak gegen ein Fracking-Verbot gestimmt, das Labour ins Parlament eingebracht hatte, sagte der Labour-Klimapolitiker Ed Miliband. «Was auch immer ihre letzte Position sein mag – die Wahrheit ist, dass die Tories gezeigt haben, dass man ihnen in Sachen Fracking nicht trauen kann», sagte Miliband.