Der bedeutendste deutsche Aktienindex: der Dax. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa)

Der deutsche Aktienmarkt hat zur Wochenmitte kräftig Federn gelassen. Negative Vorgaben der US-Börsen und die anhaltenden Konjunktursorgen lasteten wie tags zuvor auf der Stimmung.

Der Leitindex Dax fiel am Mittwoch im Handelsverlauf auf ein Fünf-Wochen-Tief. Letztlich ging er mit minus 1,47 Prozent bei 15.610,28 Punkten aus dem Handel. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte büßte 0,86 Prozent auf 35.944,05 Zähler ein.

An den Börsen dominiert nach einigen schwachen Daten wieder die Sorge, dass der Schwung der Konjunkturerholung verpuffen könnte. Dabei rätseln Experten, ob die Notenbanken sich deshalb mit der Kurskorrektur ihrer bisher ultralockeren Geldpolitik noch etwas Zeit lassen könnten. Weiterer Druck kam zuletzt von den US-Börsen.

Unter den Einzelwerten fielen die Anteilsscheine von Siemens Energy um rund 8 Prozent und waren klares Schlusslicht im Dax. JPMorgan-Analyst Andreas Willi strich seine Empfehlung zum Übergewichten für die Aktie. Er sieht für das Papier zwar weiter deutlichen Bewertungsspielraum, fürchtet aber große Ergebnisrisiken bei Siemens Gamesa, an denen Siemens Energy 67 Prozent hält.

Covestro-Anteile stiegen im Handelsverlauf auf ein Hoch seit Mai und gehörten zum Schlussgong mit einem Aufschlag von rund 0,7 Prozent zu den Favoriten im Dax. Hier stützte eine Analystenstimme: Die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs halten den Spezialchemiekonzern für stark unterbewertet.

Die Freude über eine gute Auftragslage bei Nordex auf dem Heimatmarkt hielt nicht lang. Die Papiere des Windkraftanlagenbauers hatten bereits früh ihren Anfangsgewinn abgegeben. Sie schlossen als MDax-Letzter mit einem Abschlag von rund 5,5 Prozent.

Nach dem jüngsten Rutsch um mehr als 10 Prozent rappelten sich die Titel der Lufthansa hingegen gegen den schwachen Markttrend wieder auf. Die Aktien der Kranich-Linie schlossen rund 0,6 Prozent fester, nachdem sie am Morgen noch einen weiteren Tiefstand seit November erreicht hatten. Auch Fraport-Anteile erholten sich vom in der Frühe erreichten Tief seit Juli, sie gewannen letztlich an der MDax-Spitze knapp 2,3 Prozent.

Nach Verlusten bereits am Vortag setzten auch Europas Börsen am Mittwoch ihren Abwärtstrend in verstärktem Maß fort. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx verlor 1,13 Prozent auf 4177,15 Punkte. Während es für den Pariser Cac 40 um 0,85 Prozent nach unten ging, fielen die Verluste im britischen FTSE 100 etwas moderater aus. In New York stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss mit etwa 0,3 Prozent im Minus.

Der Kurs des Euro fiel. Für die europäische Gemeinschaftswährung wurden zuletzt 1,1825 US-Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1827 (Dienstag: 1,1860) Dollar fest. Der Dollar hatte damit 0,8455 (0,8432) Euro gekostet.

Am Anleihemarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf 145,29 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,05 Prozent auf 171,65 Zähler.

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