Der Kupferkonzern Aurubis ist nach eigenen Angaben Opfer einer Hackerattacke geworden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marcus Brandt/dpa)

Erneut ist ein deutsches Unternehmen Opfer eines Hackerangriffes geworden. Europas größte Kupferhütte Aurubis teilte mit, in der Nacht zum Freitag habe es einen Cyberangriff auf die IT-Systeme des Unternehmens gegeben.

«Daraufhin mussten gezielt zahlreiche Systeme an Aurubis-Standorten präventiv heruntergefahren und vom Internet getrennt werden», hieß es. «Die Produktion konnte weitgehend aufrechterhalten werden. Der Umfang der Auswirkungen im Konzern wird derzeit bewertet.» Aurubis arbeite eng mit den eingeschalteten Ermittlungsbehörden zusammen.

Das Unternehmen bezeichnete es als oberstes Ziel, «die Produktion und den Bezug von Rohstoffen sowie die Lieferung von Metallen und Produkten weiter am Laufen zu halten». Die Produktions- und Umweltschutzanlagen an den Hüttenstandorten laufen den Angaben zufolge, der Warenein- und -ausgang werde manuell aufrechterhalten. «Es werden Übergangslösungen implementiert, um den Geschäftspartnern ab nächster Woche die vollen Serviceleistungen des Unternehmens wieder zur Verfügung zu stellen», hieß es weiter. «Aktuell kann Aurubis jedoch noch keine Auskunft darüber geben, wann die Systeme wieder komplett funktionsfähig sind.»

Der Aktienkurs des im MDax notierten Unternehmens war am Vormittag unmittelbar nach einer zunächst sehr knappen Mitteilung um mehr als sieben Prozent abgesackt, machte einen Teil der Verluste aber im Tagesverlauf wieder wett.

Generell steigt die Gefahr, dass Unternehmen zum Ziel von Hackern werden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat erst in dieser Woche in seinem aktuellen Lagebericht darauf hingewiesen, dass die Sicherheit im Cyberraum so stark gefährdet sei wie nie zuvor. Neben Aktionen von Kriminellen, die vor allem finanzielle Motive im Sinn haben, macht die Behörde Cyber-Angriffe im Kontext des russischen Angriffs auf die Ukraine als Ursache für die hohe Bedrohung aus.

Beklagt wurde auch in vielen Fällen eine unzureichende Qualität von IT- und Software-Produkten. Jede Schwachstelle in Soft- oder Hardwareprodukten sei ein potenzielles Einfallstor für Angreifer und gefährde die Informationssicherheit in Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, warnte das BSI.

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