Lego profitiert weiter vom veränderten Spielverhalten während der Pandemie und hat seine Marktposition in Deutschland ausgebaut.
Die Verbraucherumsätze seien im vergangenen Jahr bundesweit um 7,5 Prozent geklettert, sagte die Deutschland-Chefin des dänischen Bauklötzchen-Herstellers, Karen Pascha-Gladyshev.
Für die gesamte Branche hatte der Verband der Deutschen Spielwarenindustrie ein Wachstum von 4 Prozent ermittelt. Gleichzeitig sei der Lego-Marktanteil auf 17,1 Prozent gestiegen, sagte Pascha-Gladyshev. Allerdings: 2015 hatte Lego schon einmal 17,4 Prozent Marktanteil in den deutschen Kinderzimmern erreicht.
Lego hat in diesem Jahr auch ein Krankenhaus als Highlight im Sortiment. «Wir betreiben viel Forschung, um zu verstehen, was unsere Zielgruppe zum jetzigen Zeitpunkt interessiert», sagte Pascha-Gladyshev. «Krankenhaus ist wie Polizeistation oder Feuerwehr ein Evergreen», betonte sie. «Aber wenn man heutzutage mit Kindern Studien macht, kommt immer mehr Krankenschwester und Arzt als Held.»
Keine Preiserhöhung geplant
Lego habe wegen der regionalisierten Produktion weniger Probleme mit Lieferkettenengpässen und Kostendruck, etwa durch erhöhte Frachtkosten aus Übersee. «Wir planen keine allgemeine Preiserhöhung», sagte die Managerin. Andere Unternehmen der Branche hatten zuletzt angekündigt, dass erhöhte Material- und Frachtkosten bald über die Endpreise an die Verbraucher weitergegeben werden müssten.
Der Lego-Gesamtkonzern wird seine Geschäftszahlen später veröffentlichen. Für die erste Hälfte des Jahres 2021 hatte Lego weltweit ein Umsatzplus von 46 Prozent und einen Netto-Gewinnsprung von 140 Prozent gemeldet. Neben dem Onlinehandel wachse auch die Zahl der Filialen vor Ort. Das Einkaufserlebnis im Spielwarengeschäft bleibe auch in Zukunft wichtig, sagte Pascha-Gladyshev. Sie kündigte für die zweite Jahreshälfte die Eröffnung des bisher größten deutschen Lego-Ladens in der Münchner Innenstadt an.