Leverkusens Robert Andrich (2.v.l) traf gegen Celtic doppelt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Ohne Zwischenstopp ins Achtelfinale: Bayer Leverkusen hat den neuen Modus in der Fußball-Europa League genutzt und gleich drei Hürden auf einmal übersprungen.

Durch das 3:2 (1:1) gegen Celtic Glasgow sicherte sich Bayer schon vor dem letzten Gruppenspiel das Weiterkommen und den Sieg in der Gruppe G und vermeidet damit die beiden Spiele in der K.o.-Zwischenrunde. Nach dem nicht unbedeutenden Abschluss bei Ferencvaros Budapest am 9. Dezember greift Bayer nun erst am 10. März wieder ins Geschehen ein. Champions-League-Absteiger Borussia Dortmund muss zum Beispiel schon eine Runde vorher ran.

Bester Spieler auf dem Platz war Leverkusens Robert Andrich. Der Mittelfeldspieler hatte Bayer in Führung gebracht (16.) und glich nach den Gegentoren durch Josip Juranovic (40., Foulelfmeter) und Jota (56.) wieder aus (82.). Moussa Diaby sicherte schließlich mit dem entscheidenden Tor neben dem Weiterkommen auch noch den Gruppensieg (87.).

Die Schotten versteckten sich, angetrieben von knapp 2000 enorm lautstarken Fans, nicht und suchten ihre Chance auf das Weiterkommen und sogar den Gruppensieg. Bayer, das mit einem Rumpfteam angetreten war – auf der Bank saßen nur fünf statt der erlaubten zehn Feldspieler – holte sich bald über Ballstafetten Sicherheit.

Frimpong und Andrich stark

Vor allem zwei Spieler nahmen das Heft in die Hand: Außenverteidiger Jeremie Frimpong, im Januar von Celtic nach Leverkusen gewechselt, den die Pfiffe der Glasgow-Fans zu beflügeln schienen. Und Andrich, der den ersten Schuss ansetzte (9.), nach der fälligen Ecke knapp per Kopf scheiterte (10.) und nach der nächsten von Florian Wirtz traf.

Danach ließ Bayer vor 19.830 Zuschauern aber locker. Den bemühten Schotten fehlten eigentlich Klasse und Tempo, um gefährlich vor das Leverkusener Tor zu kommen. So musste ein Elfmeter herhalten: Bayer-Keeper Lukas Hradecky hatte nach einer Flanke Stürmer Kyogo Furuhashi umgerissen. Schiedsrichter Anatasios Sidiropoulos hatte zunächst weiterspielen lassen, zeigte nach Intervention des Video-Assistenten aber auf den Punkt. Juranovic chippte im Panenka-Stil ins Tor.

Dass Bayer nicht mit einer Führung in die Kabine ging, lag an einer kuriosen Situation: Erst traf Diaby den rechten Pfosten, im Nachschuss Wirtz den linken (44.). Nach der Pause verstolperte auch Amine Adli die Führung (54.).

Die erzielten dafür die Schotten, als ausgerechnet Frimpong beim Klärungsversuch gegen sein Ex-Team wegrutschte. Jotas Treffer resultierte aus Celtics zweitem Torschuss. In der Schlussphase belohnte sich Bayer dank der Treffer vom überragenden Andrich (82.) und Diaby (87.) doch noch.

Von Holger Schmidt, dpa

Von