Die Literaturwissenschaftlerin Inge Jens ist tot. Sie starb nach Angaben ihres Sohnes, Christoph Jens, am Donnerstag im Alter von 94 Jahren. Sie sei friedlich eingeschlafen. Inge Jens war die Ehefrau des 2013 gestorbenen Tübinger Rhetorik-Professors Walter Jens.
«Wir nehmen Abschied von einer großen Autorin, die mit ihren Büchern und Vorträgen das intellektuelle Leben der Bundesrepublik in vielfältiger Weise mit geprägt hat», hieß es in einer Mitteilung des Rowohlt Verlags.
Wie aus der Mitteilung des gemeinsamen Sohnes hervorgeht, wird Inge Jens neben ihrem Ehemann Walter Jens im Ehrengrab des Stadtfriedhofes Tübingen beigesetzt werden.
Inge Jens studierte an den Universitäten Hamburg und Tübingen. Später war sie auch als Lehrbeauftragte an der Uni Tübingen tätig. Zum wissenschaftlichen und publizistischen Engagement von Inge Jens kommt das zivilgesellschaftliche.
Gemeinsam mit ihrem Mann Walter wurde Inge Jens in den 80er Jahren zu einer Galionsfigur der Friedensbewegung. 1984 beteiligte sie sich an Sitzblockaden vor dem Atomwaffendepot Mutlangen (Ostalbkreis), während des Golfkriegs 1990 versteckte das Paar desertierte US-Soldaten in seinem Haus und kam dafür wegen Beihilfe zur Fahnenflucht vor Gericht.