Mick Jagger und Keith Richards zieht es wieder auf die Bühne. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Chris Pizzello/Invision/dpa)

Fans der Rolling Stones sollten sich bei den Konzerten der Europa-Tournee ihrer Musikidole im Sommer nicht unbedingt auf die legendären Klassiker verlassen.

Er arbeite im Moment noch an der Setlist für die Auftritte und überrasche seine Fans gerne, sagte Leadsänger Mick Jagger dem Radiosender SWR3. Es habe auch schon Konzerte ohne Rocksongs wie «(I Can’t Get No) Satisfaction» gegeben.

Eine Setlist sei eine kniffelige Sache, verriet Jagger. «Man braucht eine möglichst große Auswahl an Songs bei den Proben, so dass man nicht jeden Abend dieselben Songs spielen muss», sagte der 78-Jährige. «Auch damit es für die Band nicht langweilig wird.» Außerdem müsse die Songfolge einen Flow besitzen. «Man kann nicht ständig während dieser zwei Stunden auf der Bühne zwischen schnellen und langsamen Nummern hin und her wechseln», sagte Jagger. «Das Ganze muss fließen.»

Unter den 14 Shows der «Sixty»-Tour im Sommer sind von Juni an auch zwei Konzerte in Deutschland geplant. Am 5. Juni treten Jagger und Co. im Olympia-Stadion in München auf, am 27. Juli in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen.

Geprägt von den Weltkriegen

Angesichts der Weltlage kann der Musiker immer noch kaum fassen, dass es mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine wieder Krieg in Europa gibt. Im Interview der Wochenzeitung «Die Zeit» sagte Jagger, er habe nicht für möglich gehalten, dass so etwas in seiner Lebenszeit je wieder passieren könnte. «Wir haben über unsere Eltern unser Leben lang vermittelt bekommen, was Kriege für ein Leid auslösen. Nun haben wir einen direkt vor der eigenen Haustür.»

Niemand habe etwas von diesem Krieg, er sei «vollkommen sinnlos», betonte Jagger. «Aktuell ist es natürlich vor allem ein totaler Horror für die Menschen in der Ukraine, das macht einen fertig.» Seine Eltern hätten «früher am Esstisch permanent über den Krieg gesprochen, das war das beherrschende Thema meiner Kindheit und Jugend. Wir sind dadurch indirekt, aber nachhaltig von den beiden Weltkriegen geprägt worden.»

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