Moderate Dax-Verluste  – Aber starkes Börsenjahr
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Nach der jüngsten Erholungsrally hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch etwas unter Gewinnmitnahmen gelitten.

Um die Mittagszeit am zweitletzten Börsentag des Jahres sank der Dax um 0,28 Prozent auf 15.919,77 Punkte. An den vergangenen fünf Handelstagen hatte der Leitindex um knapp fünf Prozent zugelegt, und seit Jahresbeginn steht ein Kursplus von 16 Prozent zu Buche.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Mittwoch 0,21 Prozent auf 35.227,38 Punkte – hier können sich die Anleger seit Jahresbeginn aber über einen Kurszuwachs von über 14 Prozent freuen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank zuletzt um 0,22 Prozent auf 4302,30 Zähler.

Es sehe «zwar nicht nach einem euphorischen Abschluss eines erneut starken Börsenjahres aus», kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Aber die Befürchtungen nach dem Auftauchen der neuen Coronavirus-Variante Omikron vor einem Monat «haben sich bislang auch nicht bewahrheitet». Die Anleger ignorierten sowohl die in einigen Ländern sichtbar steigenden Infektionszahlen als auch die durch die Feiertage möglicherweise verdeckte Gefahr einer fünften Welle in Deutschland – vielmehr hofften sie bereits auf eine weiter starke Konjunktur im kommenden Jahr.

Die meisten Marktteilnehmer hätten ihre Bücher bereits geschlossen, ergänzte Analyst Christoph Geyer. Einige Händler versuchten, «durch Käufe im umsatzschwachen Markt die Kurse noch ein wenig nach oben zu ziehen», um so in der Jahresendabrechnung gut dazustehen.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es zur Wochenmitte nicht. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank zeigten sich mit minus 0,7 Prozent mäßig beeindruckt von einer Millionen schweren Geldbuße. Die Aktien des Fernwartungssoftware-Spezialisten Teamviewer waren mit einem Verlust von mehr als zwei Prozent Schlusslicht im MDax. Das gilt auch auf Jahressicht mit einem Minus von über 70 Prozent. Das Unternehmen – eigentlich ein Profiteur der Corona-Pandemie – hat viele Anleger mit zu ehrgeizigen Zielen verstimmt.

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