Isaak überzeugte mit dem Song «Always On The Run». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christoph Soeder/dpa)

Der Musiker Isaak vertritt Deutschland beim Eurovision Song Contest am 11. Mai im schwedischen Malmö. Das entschied ein Publikums- und Juryvoting in der Nacht zum Samstag während der ARD-Sendung «Eurovision Song Contest – Das deutsche Finale 2024» in Berlin. Seinen Pop-Song «Always On The Run» singt der aus dem nordrhein-westfälischen Espelkamp stammende 28-Jährige mit einer lauten Reibeisenstimme.

Seine Vermutung, warum er den Vorentscheid gewonnen hat? «Vielleicht war es die Ruhe, die ich mir bewahrt habe», sagte er im Anschluss an seinen Sieg. «Ich war 100 Prozent bei mir.» Er habe alle Analysen und alle Spekulationen im Netz vorab ausgeblendet. Unter Wettanbietern galt der Singer-Songwriter Ryk als klarer Favorit. Wettstatistiken waren in der Vergangenheit bei ESC-Wettbewerben oft ein guter Indikator.

Seinen ersten Auftritt hatte Isaak Guderian 2011 im Rahmen der Sendung X-Factor. Während der Corona-Pandemie gewann der zweifache Vater die digitale Talentshow «Show your Talent».

Isaak, die Überraschung

Beim Vorentscheid gab es, wie dann auch beim ESC am 11. Mai in Malmö, ein zweiteiliges Votum. 50 Prozent der Stimmen lieferte das Publikumsvoting, die anderen 50 Prozent die Entscheidung einer internationalen Jury aus acht Ländern. Isaak belegte im Publikumsvoting den ersten Platz. Auch bei der internationalen Jury stand Isaak am höchsten im Kurs. Er erhielt insgesamt 74 Punkte. Max Mutzke, der als bekanntester Musiker im Vorentscheid sein Glück versuchte, bekam 55 Punkte von der internationalen Jury und war auch im Publikumsvoting auf Platz zwei.

Mit angetreten waren zudem das Elektro-Duo Galant, die junge Leona, die folkige Niederländerin Bodine Monet, der Indie-Musiker NinetyNine, die Schlagersängerin Marie Reim und der als Favorit gehandelte Ryk.

Endet am 11. Mai die deutsche Pechsträhne?

Im vergangenen Jahr hatte den ESC in Liverpool die Schwedin Loreen mit ihrem Europop-Hit «Tattoo» gewonnen, sie erhielt im internationalen Voting 583 Punkte. Deutschland hingegen war auf dem letzten Platz gelandet – die Band Lord of the Lost sammelte mit «Blood and Glitter» im Voting nur 18 Punkte. In der Sendung in der Nacht zum Samstag gab es immer wieder Seitenhiebe zu den schlechten Ergebnissen Deutschlands beim internationalen ESC.

Der letzte deutsche Sieg liegt auch schon lange zurück. 2010 holte Lena Meyer-Landrut den ersten Platz mit dem englischsprachigen Popsong «Satellite». Seitdem gab es nur 2018 einen Lichtblick – Michael Schulte belegte mit «You Let Me Walk Alone» den vierten Platz. Ansonsten war Deutschland immer in der hintersten Reihe.

Obwohl Deutschland zuletzt immer wieder schlecht abgeschnitten hat – «Deutschland, null Punkte» ist fast schon ein geflügeltes Wort geworden – ist der deutsche Platz beim ESC sicher. Das liegt daran, dass Deutschland zu den «Big Five» gehört, also zu den größten Geldgebern des ESC. Weitere «Big Five»-Länder sind Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien. Immer mit antreten darf auch das Gastgeberland des jeweiligen Jahres – also das Gewinnerland des Vorjahres. In diesem Jahr also: Schweden.

Von Weronika Peneshko, dpa

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