Dank eines Internet-Castings hat der insolvente Regionalligist 1. FC Düren nach der Kündigungswelle seiner gesamten Mannschaft ein paar neue Spieler gefunden. Von 30 bislang vereinslosen Kickern, die sich bei einem Probetraining vorstellten, sollen zehn bis zum Saisonende bleiben und regelmäßig in der 4. Liga spielen.
Wer den Sprung ins Team schafft, will der Club bis Freitagmittag mitteilen, kündigte ein Vereinssprecher an. Bereits am Samstag sollen die gecasteten Spieler in einer gemischten Mannschaft mit Dürens U 23-Landesligateam gegen Spitzenreiter MSV Duisburg auflaufen.
Der Verein will trotz der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vor einigen Wochen den Spielbetrieb in der Regionalliga West fortsetzen. Allerdings fehlen nach der Kündigung des gesamten bisherigen Kaders die Spieler. Bei einer Insolvenz drohen ein Neun-Punkte-Abzug und damit der Abstieg.
Influencer initiiert Probetraining
Initiiert hatte die Probetraining-Aktion der Fußball-Influencer Bilal Kamarieh, der früher in der Regionalliga für Hertha BSC II und in der 3. Liga für den FSV Mainz 05 II spielte. Kamarieh hatte im Internet dazu aufgerufen und nach eigenen Angaben 500 Bewerbungen erhalten.
30 Spieler durften schließlich vorspielen – vor einer Jury, die auf Gartenstühlen auf dem Fußballplatz platziert wurde und in der auch Kamarieh saß. «Wir sind dankbar für jede Unterstützung. Bei manchen Spielern wird es vermutlich reichen, bei anderen eher nicht», sagte der Vereinssprecher.
Weitere Turbulenzen in der Regionalliga West
Es sind nicht die einzigen Turbulenzen in der Regionalliga West. Aufsteiger Türkspor Dortmund hatte sich Mitte März vom Spielbetrieb zurückgezogen und gegen den KFC Uerdingen wurde zuletzt ein Insolvenzverfahren eröffnet. In Düren soll die Fortführung des Spielbetriebes nach Zusicherung einer offenen Zahlung vorerst gewährleistet sein.