Das Volkswagen-Logo. Der Autobauer will sich unabhängiger von Zulieferern aus Asien machen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ole Spata/dpa)

Die Region Valencia in Spanien steht nun endgültig als nächster Ort für das europäische Batteriezell-Netz des VW-Konzerns fest. 2026 solle dort ein Werk mit über 3000 Beschäftigten seinen Betrieb aufnehmen, kündigte der Autobauer am Mittwoch an.

Zum Jahreswechsel sei ein passendes Grundstück in Sagunto gekauft worden. Die Stadt liegt rund 300 Kilometer südwestlich von Martorell, wo die Tochter Seat ihren Hauptsitz hat. Außerdem soll die neue Zellfabrik das Fahrzeugwerk in Pamplona mitversorgen. Im Zentrum Valencias hat die VW-Batteriesparte PowerCo jetzt auch eine eigene Niederlassung, um von dort aus die Aktivitäten in Spanien zu koordinieren.

90 Millionen Euro als Subvention

Grundsätzlich war das Vorhaben bereits seit dem vergangenen Frühjahr bekannt – Volkswagen wollte bis zu einer abschließenden Entscheidung allerdings noch die Förderbedingungen der Politik prüfen. Der größte europäische Autokonzern hatte sich in diesem Zusammenhang für ein Programm namens «Future Fast Forward» beworben, in das neben VW und Seat weitere Unternehmen eingebunden sind. Aktuellen Angaben zufolge sollen gut zehn Milliarden Euro in das Gesamtprojekt fließen.

Der spanische Zentralstaat hatte der autonomen Gemeinschaft Valencia Ende Dezember 90 Millionen Euro als Subvention für die Batteriefabrik bereitgestellt. Die Region wird nach dem niedersächsischen Salzgitter der nächste Ort, an dem die VW-Gruppe eigene Akkuzellen für Elektroautos produzieren will – nicht zuletzt, um unabhängiger von den dominanten Lieferanten aus Asien zu werden. Rechnet man ein Werk des Partners Northvolt im nordschwedischen Skellefteå mit, ist es der dritte solche Standort. Eine weitere Zellfabrik soll nach Osteuropa kommen, hierzu ist jedoch noch kein definitiver Beschluss gefallen.

«In Spanien starten wir jetzt mit dem Aufbau des Führungsteams und werden bald mit ersten Bauarbeiten beginnen», erklärte PowerCo-Chef Frank Blome. «Weitere Schritte für Osteuropa und Nordamerika befinden sich in Planung.» Deutsche Politiker und der VW-Betriebsrat hoffen darüber hinaus auf zusätzliche Investitionen hierzulande. Dem Vernehmen nach könnten Ostfriesland rund um das Werk Emden oder die Region um die sächsischen Standorte Zwickau, Chemnitz und Dresden Chancen haben.

Auf der Suche nach Fachkräften

Bei dem spanischen Projekt geht es auch um ergänzende Teile und Produktionsprozesse zur E-Mobilität. Für die Batteriezellfertigung selbst peilt VW eine elektrische Energie von 40 Gigawattstunden im Jahr an. Der Standort Sagunto soll mit Ökostrom betrieben werden. Der Konzern begann eine Kampagne, um Fachkräfte einzustellen.

Insgesamt sind in Europa zunächst sechs interne Zellfabriken geplant. VW sondiert aber auch die Bedingungen für eine Nordamerika-Fertigung. Beim Besuch des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) in Kanada war im August eine Absichtserklärung zur Förderung der Elektromobilität mit der dortigen Regierung unterzeichnet worden. Um sich Batterierohstoffe zu sichern, wollen die Wolfsburger in kanadische Minen investieren.

Auch andere Autohersteller bauen eigene Zellwerke oder steigen in oft milliardenteure Gemeinschaftsprojekte ein. Zudem wird das Recycling wichtiger. In China setzt Volkswagen in der Akku-Fertigung eher auf Beteiligungen an und Kooperationen mit Partnerfirmen wie Gotion.

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