Nagelsmann: Stuttgarts Torhüter Nübel nicht im EM-Kader
Gehört nicht dem endgültigen EM-Kader an: Deutschlands Torwart Alexander Nübel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Torhüter Alexander Nübel wird nicht zum Aufgebot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die Heim-Europameisterschaft gehören. Der 27 Jahre alte Schlussmann vom VfB Stuttgart wurde aus dem finalen 26 Spieler umfassenden Kader gestrichen. 

«Das hat erstmal nichts mit der Leistung von Alex zu tun, er hat sich sehr gut eingegliedert, hatte auch eine gute Trainingsleistung», sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann kurz vor dem Anpfiff des letzten EM-Testspiels gegen Griechenland in Mönchengladbach bei RTL zu seiner Entscheidung. Er begründete diese mit «Unwägbarkeiten» bei Leroy Sané. Der Flügelstürmer sei zwar «bei knapp 100 Prozent, das war er aber bei Bayern auch teilweise, und dann wurde es schlagartig ein bisschen anders.» Deshalb sei die Entscheidung zugunsten eines Feldspielers mehr und gegen einen vierten Torwart im Kader gefallen.

Die Streichung Nübels kommt überraschend. Nagelsmann hatte bei der Bekanntgabe seines vorläufigen Kaders mit 27 Spielern am 16. Mai noch erläutert, dass er aus Gründen der Trainingssteuerung mit vier Torhütern in die EM gehen wolle. Auch deshalb war Nübel ohne bisherigen Länderspiel-Einsatz nach seinen guten Leistungen in der Saison beim Bundesliga-Zweiten nominiert worden. Der Schlussmann war von der vorläufigen Berufung selbst überrascht worden und hatte erzählt, dass er einen Safari-Urlaub stornieren müsse. 

Zum Aufgebot gehören nun wie bei den vergangenen Turnieren 23 Feldspieler und drei Torhüter. Stellvertreter von Bayern-Torwart Manuel Neuer als Nummer eins sind Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Oliver Baumann (TSG Hoffenheim).

«Alex und auch wir verstehen dies nicht als eine Entscheidung gegen seine Qualität», sagte Stuttgarts Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. «Alex’ Zeit in der Nationalmannschaft wird kommen, davon bin ich felsenfest überzeugt.»

Beier und Koch bei EM dabei

Als Streichkandidaten waren zuvor besonders Offensivspieler Maximilian Beier von Hoffenheim und Verteidiger Robin Koch von Eintracht Frankfurt gehandelt worden. Nagelsmann hatte mehrfach betont, dass es nach den bisherigen Eindrücken im Trainingslager kein Spieler verdient habe, aus dem Kader gestrichen zu werden. 

Am Donnerstagabend hatte der Bundestrainer gesagt, dass seine Entscheidung gefallen sei. Ursprünglich wollte er den betroffenen Spieler aber erst nach dem Griechenland-Spiel informieren und den finalen Kader dann verkünden. Bis um Mitternacht müssen die 26 Akteure bei der UEFA gemeldet werden. Änderungen sind bei verletzten Spielern nur noch vor dem Auftaktspiel am 14. Juni gegen Schottland möglich, Torhüter können auch noch im Turnierverlauf ersetzt werden, wenn auch ein UEFA-Arzt eine Blessur bestätigt.

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