Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat bei der Eröffnung der Berlinale mit einem provokanten Kleid gegen Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ausgeteilt. Auf ihrem Kleid war vorn zu lesen: «Donald & Alice & Elon & Friedrich?» Auf der Rückseite stand: «Democracy dies in daylight!» («Die Demokratie stirbt bei Tageslicht!»).
Damit stellte Neubauer einen Bezug zwischen dem CDU-Vorsitzenden und US-Präsident Donald Trump, AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und Tech-Milliardär Elon Musk her. Die 28-Jährige will damit laut eigenen Angaben auf die derzeitige weltpolitische Lage aufmerksam machen.
«Ich mache mir wie sehr viele andere Menschen gerade in Deutschland große Sorgen um unsere Gesellschaft und unsere Demokratie und um das gesellschaftliche und ökologische Klima. Und ich frage mich, wer all das verteidigt, wenn’s drauf ankommt», sagte Neubauer der dpa.
Eklat um gemeinsame Abstimmung mit AfD
«Mit vielen anderen zusammen wehre ich mich gegen die forcierte Normalisierung rechtsradikaler Ideen und protestiere gegen die Angriffe auf unsere Demokratie und Lebensgrundlagen – auf der Straße und auf dem Roten Teppich», teilte Neubauer mit.
Hintergrund ist der Eklat über eine gemeinsame Abstimmung von Union und AfD im Bundestag. Merz hatte für Empörung gesorgt, weil er Ende Januar im Bundestag in Kauf genommen hatte, dass sein Fünf-Punkte-Plan zur Migrationspolitik nur dank AfD-Stimmen eine Mehrheit bekam.
Auch andere Prominente nutzten den roten Teppich am Donnerstagabend zum Protest. Die Schauspielerinnen Meret Becker und Anna Thalbach hielten einen Schal mit der Aufschrift «SOS Humanity» für zivile Seenotrettung hoch.