Claudia Müller im Hafen von Stralsund. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Stefan Sauer/dpa)

Die Bundesregierung hat die neuen Beauftragten für Luftfahrt, Mittelstand sowie maritime Wirtschaft und Tourismus benannt.

Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin nach einer Kabinettssitzung sagte, wird die Grünen-Politikerin Claudia Müller neue Koordinatorin der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus.

Neue Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt wird die Grünen-Politikerin Anna Christmann. Michael Kellner (Grüne), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, wird Beauftragter für den Mittelstand. Die Beauftragten der Bundesregierung sind Ansprechpartner vor allem für Branchenverbände und Unternehmen. Zuerst hatte die «Wirtschaftswoche» über die Personalien berichtet.

Ausbau der klimaneutralen Schifffahrt

Die neue Koordinatorin der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Claudia Müller (Grüne), will den Ausbau der klimaneutralen Schifffahrt vorantreiben. «Wir müssen in Deutschland und möglichst auch in Europa auf klimaneutrale Antriebe setzen und damit den Werftenstandort Europa zukunftsfähiger machen», sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur nach ihrer Berufung. Müller folgt in diesem Amt dem CDU-Politiker Norbert Brackmann.

Müller betonte, dass zur maritimen Wirtschaft unter anderem auch die Offshore-Technologie gehöre. Beim Bau von Offhore-Windparks spielten Umwelt- und Naturaspekte ein große Rolle. Sie kündigte an, sich intensiv mit dem Thema Munitionsberäumung in der Ost- und Nordsee zu befassen, dort seien enorme Sicherheits- und Umweltrisiken verborgen.

Schub durch Ampel-Regierung erwartet

Der Vizepräsident des Bundesverbandes der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Marco Fuchs, verspricht sich von der neuen Ampel-Regierung einen deutlichen Schub für seine Branche. Er begrüßte in dem Zusammenhang die Benennung der Grünen-Politikerin Anna Christmann als neue Luft- und Raumfahrtkoordinatorin der Bundesregierung als wichtigen Schritt.

Sie müsse nun dafür Sorgen tragen, dass das, was im Koalitionsvertrag über die Raumfahrt stehe, in die Tat umgesetzt werde. «Nämlich, dass wir zu den Bereichen gehören, die für die Umgestaltung Deutschlands eine entscheidende Rolle mit spielen», sagte Fuchs, der auch Vorstandschef des Bremer Raumfahrtkonzerns OHB ist, der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir haben als Raumfahrt natürlich den Riesenvorteil für die Branchenbelange bei einem sehr starken Ministerium angesiedelt zu sein, und Wirtschaftsminister Robert Habeck ist Vizekanzler», so Fuchs weiter. Der OHB-Chef plädierte dafür, Raumfahrtprojekte der Nützlichkeit nach zu unterstützen. «Das heißt, dass die Vorhaben prioritär gefördert werden, die wirklich was bringen für die Gesellschaft und die Menschheit.»

Dazu zählten etwa Klima, Umwelt- und Erdbeobachtung. «Das muss oben auf der Agenda stehen, und die Priorität beim Geldausgeben muss sich decken mit der Priorität bei den Themen.»

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