Der Tarifvertrag läuft 35 Monate. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Die Beschäftigten von Landes- und Förderbanken sowie mehreren Sparkassen in Deutschland bekommen mehr Geld und dürfen künftig häufiger von zuhause aus arbeiten.

Die sechste Runde der Tarifverhandlungen für die öffentlichen Banken am Donnerstag in Frankfurt brachte den Durchbruch in den seit Ende Juni vergangenen Jahres laufenden Gesprächen, wie beide Seiten mitteilten.

Konkret vereinbarten die Tarifparteien für die gut 60.000 Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von drei Prozent von Juli 2022 an sowie weitere zwei Prozent Plus von Juli 2023 an. Zudem gibt es nach der bereits im März gewährten Corona-Sonderzahlung von 750 Euro weitere 300 Euro einmalig im April. Ab Januar 2024 wird die wöchentliche Arbeitszeit um eine Stunde auf 38 Stunden verkürzt. Der Tarifvertrag läuft 35 Monate bis zum 31. Mai 2024.

«Dieses Ergebnis ist nach sehr harten und langwierigen Verhandlungen erzielt worden, und dazu hat sicherlich der Druck durch die vielen Streiks, in die die Beschäftigten zuvor getreten waren, beigetragen», bilanzierte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Jan Duscheck.

Gunar Feth, Verhandlungsführer auf Seiten des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) sagte, es sei gemeinsam gelungen, ein «sehr gutes Gehaltspaket» zu schnüren, «das die Folgen der Inflation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Banken spürbar abfedert und ihre Leistungen anerkennt».

Verdi war mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 150 Euro mehr pro Monat in die Verhandlungen gegangen. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) wollte 4,8 Prozent Plus.

Ein großes Thema der Verhandlungen war mobiles Arbeiten. Verdi wollte erreichen, dass Beschäftigte bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen. Vereinbart wurde nun ein tariflicher Anspruch, bis zu 40 Prozent der Arbeitszeit mobil leisten zu dürfen.

Erstmals seit 1972 war die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken wieder eigenständig für ihre derzeit 43 Mitgliedsinstitute angetreten. Die gesondert laufenden Verhandlungen für 140.000 Beschäftigte privater Banken in Deutschland sind ins Stocken geraten.

Verdi-Verhandlungsführer Duscheck forderte den Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) auf: «Kommen Sie zurück an den Verhandlungstisch.» Die Abschlüsse für die öffentlichen Institute und zuvor für die Postbank bewiesen, «dass auch in der Bankenbranche in diesen Zeiten faire und tragfähige Kompromisse möglich sind».

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