Wird die EM verpassen: Aleksandar Pavlovic. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Aleksandar Pavlovic bleibt bei der Nationalmannschaft der große Pechvogel. Bundestrainer Julian Nagelsmann muss bei der Fußball-EM auf den Bayern-Youngster verzichten.

Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler fehlte zuletzt bereits wegen eines Infekts, das endgültige Turnier-Aus bestätigte eine Sprecherin des Deutschen Fußball-Bundes. Nagelsmann nominierte den Dortmunder Emre Can nach – und nicht den von ihm aussortierten Leon Goretzka vom FC Bayern München.

Pavlovic war wegen seiner Erkrankung nicht wie die weiteren 25 Nationalspieler bis Montag ins deutsche EM-Quartier nach Herzogenaurach zurückgekehrt. Der Fototermin der DFB-Auswahl war zunächst verschoben worden. Nun wird er wohl am Donnerstag mit Can statt Pavlovic nachgeholt. Die weiteren 22 Feldspieler und drei Torhüter trainierten am Vormittag wie gewohnt. Nagelsmann kann kranke oder verletzte Spieler noch bis zum EM-Anpfiff gegen Schottland am Freitag (21.00 Uhr/ZDF/Magenta TV) ersetzen. 

«Wir wollen noch einen Sechser im Kader und haben uns deshalb dafür entschieden, Emre Can nachzunominieren. Er hat sofort seine Begeisterung und Bereitschaft geäußert, zur Mannschaft zu stoßen», sagte Nagelsmann. Can spielte das bisher letzte seiner 43 Länderspiele im September vergangenen Jahres beim 2:1 in Dortmund gegen Frankreich unter Interimscoach Rudi Völler. Anschließend übernahm Nagelsmann den Bundestrainer-Posten und verzichtete auf den robusten BVB-Kapitän. 

Comeback für Can

Nun ist seine Zeit in der Nationalmannschaft wieder gekommen. «Wir wollten noch einen Spieler im Kader haben, der viele Spiele absolviert hat, der weiß, mit dem Druck umzugehen. Er kann das Profil gut erfüllen, das wir jetzt gebrauchen können», sagte der Bundestrainer. 

In der strikten Hierarchie der DFB-Elf nimmt der 30-Jährige aber die Backup-Rolle des Münchners Pavlovic ein. Gesetzt auf der Sechserposition sind Toni Kroos und Robert Andrich. Erster Ersatzmann ist Pascal Groß. Erneut Goretzka nicht zu berücksichtigen, war eine Fortsetzung der kompromisslosen Personalidee von Nagelsmann. Der Münchner hatte zuletzt ein Urlaubsfoto aus Norwegen gepostet, seine Ausbootung hatte ihn schwer getroffen. 

Nun ist Pavlovic der nächste Münchner EM-Pechvogel. «Ich finde es sehr schade für Pavlo. Er wird positiv bleiben», sagte sein Bayern-Teamkollege Jamal Musiala. «Wir werden mit ihm reden die Tage.» In den Planungen von Nagelsmann für das Auftaktspiel gegen Schottland hatte Pavlovic keine größere Rolle gespielt. 

Pechsträhne des Bayern-Talents

Damit setzt sich für den jungen Bayern-Profi eine Pechsträhne beim DFB-Team fort. Bereits ein mögliches Debüt im März hatte Pavlovic wegen einer Mandelentzündung für die Partien in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) absagen müssen. In Herzogenaurach hatte er zuletzt angekündigt, wegen der wiederkehrenden Probleme noch in diesem Sommer eine Operation zu erwägen.

Beim ersten Trainingslager Ende Mai in Blankenhain war Pavlovic mit ein paar Tagen Verspätung ins Teamtraining eingestiegen. Sein Länderspiel-Debüt feierte er anschließend als Einwechselspieler beim 0:0 gegen die Ukraine in Nürnberg Anfang der vergangenen Woche. Pavlovic hatte sich nach seiner starken Debütsaison bei den Bayern für eine Karriere im Deutschland-Trikot entschieden. Er könnte auch für Serbien Länderspiele bestreiten.

Von Arne Richter, Klaus Bergmann und Jan Mies, dpa

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