Reisende gehen im Licht der Morgensonne durch den Hauptbahnhof. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Zahlreiche Verkehrsunternehmen haben bereits Vorbestellungen angenommen, am Montag beginnt der Verkauf des neuen 49-Euro-Tickets auch offiziell. Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) geht davon aus, dass etwa 5,6 Millionen Menschen durch das Deutschlandticket zu neuen Abonnenten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) werden. Darüber hinaus erwartet der VDV, dass 11 Millionen der aktuell rund 12 bis 14 Millionen Menschen mit einem Nahverkehrs-Abo auf das Deutschlandticket wechseln werden.

200 Euro weniger zwischen den Hauptbahnhöfen Köln und Düsseldorf

Die Ersparnis für Pendlerinnen und Pendler durch den neuen Fahrschein für 49 Euro im Monat beziehungsweise 588 Euro im Jahr fällt sehr unterschiedlich, aber für beliebte Pendlerstrecken durchweg üppig aus. Wer zum Beispiel zwischen Köln Hauptbahnhof und Düsseldorf Hauptbahnhof pendelt, muss derzeit für die 40-minütige Fahrt regulär rund 250 Euro für das Monatsticket im Abo zahlen. Zwischen Bremen und Hamburg kostet das Monatsticket im Abo 229,30 Euro, zwischen Hannover und Göttingen 226,90.

Im Verkehrsverbund Stuttgart kostet das Monatsticket als Abo-Variante/Jahresticket 205,83 Euro pro Monat. Das Netz ist in acht Zonen aufgeteilt, wer nicht alle Zonen braucht, kommt günstiger davon. Städte wie Böblingen oder Ludwigsburg gehören zum Verbundgebiet dazu. Wer aber beispielsweise von Karlsruhe, Aalen oder Tübingen nach Stuttgart pendelt, muss mehr zahlen.

Pendeln nach München, Berlin, Frankfurt deutlich günstiger

Wer in Bayern von Dachau mit der Isarcard des Münchner Verkehrsverbunds MVV nach München pendelt, zahlt für eine Jahreskarte für den Großraum aktuell 966 Euro. Aus Fürstenfeldbruck oder Starnberg werden 1197 Euro fällig, aus Herrsching am Ammersee 1497 Euro, aus Freising, Erding oder Wolfratshausen 1761 Euro.

Für Fernpendler, die mit dem Zug fahren, lohnt sich das 49-Euro-Ticket noch mehr: Die Deutsche Bahn bietet das digitale Jahresabo mit Nahverkehrszügen für die Strecke Augsburg – München für 2595 Euro an, die Strecke Rosenheim – München kostet 2620 Euro und die Strecke Ingolstadt – München sogar 2734 Euro.

Für Pendlerinnen und Pendler in Berlin und Brandenburg sind die Ersparnisse im Vergleich dazu noch gering. Für die Strecke Potsdam – Berlin werden seit dem 1. April für ein Abo mit jährlicher Abbuchung 1038 Euro fällig. Wer von Frankfurt (Oder) nach Berlin pendelt, muss im Jahr 1714 Euro zahlen.

Ein wahrer Pendler-Magnet ist das hessische Frankfurt. Zwischen 9 und 17 Uhr ist die Stadt deutlich voller als zu anderen Zeiten. Viele Arbeitnehmer kommen aus Wiesbaden in die Main-Metropole – laut dem Rhein-Main-Verkehrsverbund kostet für diese Pendlerinnen und Pendler die Jahreskarte mit einmaliger Abbuchung 1902 Euro. Gleiches gilt für die Strecke Mainz – Frankfurt am Main.

Aber: Beim Deutschlandticket in der Regel keine Mitnahme erlaubt

Im Preis ist das Deutschlandticket für alle genannten Strecken also unschlagbar, in einigen Fällen lohnt es sich bereits nach zwei Fahrten – zwischen Hamburg und Bremen etwa kostet der Einzelfahrschein aktuell 25 Euro. Aber: Das Deutschlandticket ist personengebunden und bietet in der Regel keine Möglichkeit zur Mitnahme anderer Menschen. Die oben aufgeführten Zeitkarten ermöglichen zum Teil zumindest zu bestimmten Zeiten die Mitnahme oder sind übertragbar. Ein genauer Blick auf die Details des aktuellen Tarifs kann sicher nicht schaden.

Deutschlandticket als Jobticket möglich

Bereits jetzt sorgen zudem Jobtickets auf vielen Strecken für deutlich günstigere Monatspreise. Diese Tickets sind allerdings in ihren Regularien, Zuzahlungsvarianten und Gültigkeiten sehr unterschiedlich aufgebaut und lassen sich kaum vergleichen.

Das Deutschlandticket kann ebenfalls als Jobticket bezogen werden. Wenn der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent der Kosten trägt, gibt es einen Rabatt von weiteren 5 Prozent. Das heißt: Zahlt der Arbeitgeber den Mindestbetrag von 12,25 Euro zu, kostet das Deutschlandticket den Verbraucher lediglich 34,30 Euro.

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