Philippine Airlines will unter dem Gläubigerschutz nach US-Insolvenzrecht durch die Corona-Krise kommen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Francis R. Malasig/EPA/dpa)

Die Fluggesellschaft Philippine Airlines (PAL) will unter dem Gläubigerschutz nach US-Insolvenzrecht durch die Corona-Krise kommen und strebt eine finanzielle Umstrukturierung an. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde dafür am Freitag ein Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts bei einem Gericht in New York beantragt. Zuvor seien Vereinbarungen mit Kredit- und Leasinggebern sowie Zulieferern über Zahlungskürzungen von mehr als zwei Milliarden Dollar (rund 1,7 Mrd Euro) erzielt worden.

Der Flugbetrieb werde nicht unterbrochen, hieß es weiter. Vielmehr solle die Zahl der Inlands- und Auslandsflüge im Zuge der Erholung des Marktes schrittweise erhöht werden. Der Restrukturierungsplan erlaube es dem philippinischen Unternehmen auch, die Flottenkapazität um 25 Prozent zu verkleinern und sich eine langfristige Finanzierung in Höhe von 505 Millionen Dollar zu sichern. Die 1941 gegründete Fluggesellschaft hatte 2020 einen Verlust von umgerechnet rund 1,4 Milliarden Dollar gemeldet.

Das US-Regelwerk («Chapter 11») ermöglicht eine Sanierung und Neuorganisation von angeschlagenen Unternehmen. Dabei werden die Finanzen wie Schulden, Leasingverträge und andere finanzielle Verpflichtungen neu organisiert. Ziel ist, dass das Unternehmen überlebt. Gläubiger bleiben in der Regel auf einem Teil ihrer Forderungen sitzen.

Anders als bei einer Liquidation werden rechtliche Schritte der Gläubiger gegen das Unternehmen verhindert. Dem Schuldner wird ein zeitlich begrenzter Schutz vor seinen Gläubigern gewährt, um sich neu aufzustellen. Viele US-Unternehmen, darunter Fluggesellschaften, haben sich in der Vergangenheit auf diesem Weg saniert und dabei ihr laufendes Geschäft aufrechterhalten.

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