Die Proteste gegen die Messe IAA Mobility in München steuern auf ihren zahlenmäßigen Höhepunkt zu – und auch die Polizei setzt am Samstag ihr größtes Kontingent ein. Man werde die Höchstzahl von 4500 Kollegen erreichen, sagte ein Polizeisprecher am Vormittag.
Bei einer Demonstration und einer Radsternfahrt wurden Zehntausende Teilnehmer erwartet. Auf der Theresienwiese, wo die Kundgebungen enden sollen, standen am Vormittag Dutzende Polizeibusse. Auf dem Platz wird normalerweise das Oktoberfest veranstaltet.
Die ersten Radler hatten sich am Samstag am Morgen auf den Weg gemacht. Sie reisen unter anderem aus Regensburg und Augsburg an, wie ein Sprecher des Fahrradclubs ADFC sagte. Insgesamt soll die Sternfahrt auf 16 Routen zur Theresienwiese fahren und dort gegen 15.00 Uhr ankommen. Die Veranstalter der Sternfahrt erwarten eine fünfstellige Zahl an Teilnehmern. Sie werfen der IAA und den Autokonzernen vor, zu wenig für das Klima zu tun und sich nur einen «sauberen Anstrich geben» zu wollen. Die Polizei erwartet vor, während und nach der Sternfahrt starke Verkehrsbehinderungen.
Neben den beiden Großdemos erwartet die Polizei auch weitere Störungen rund um die IAA. Es sei möglich, dass es erneut zu Versuchen kommen werde, Polizeiabsperrungen zu überlaufen. Dabei war es am Freitag zum Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray gekommen. Auch am Samstag werde man – wenn es die Situation erfordere – mit Zwangsmaßnahmen reagieren, sagte ein Sprecher. «Eine polizeiliche Absperrung hat keinen Empfehlungscharakter.» Er hoffe aber, dass alles friedlich bleibe.
Eine erste Aktion jenseits von Demo und Radsternfahrt gab es laut der Umweltschutzaktion Robin Wood bereits am Vormittag. Bilder auf Twitter zeigten Aktivisten, die am Wittelsbacher Platz, wo eine der städtischen Aktionsflächen der IAA ist, ein Banner aufhängen.