Rodel-Weltmeisterin Taubitz doch noch Weltcup-Gesamtsiegerin
Aufholjagd gekrönt: Julia Taubitz wieder Gesamtweltcup-Siegerin (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Mit einer grandiosen Aufholjagd hat sich Rodel-Weltmeisterin Julia Taubitz doch noch ihren fünften Sieg im Gesamtweltcup geholt. Beim Weltcup-Finale in China konnte die 28 Jahre alte Sportsoldatin mit ihrem dritten Weltcup-Sieg der Saison auf der Olympia-Bahn in Yanqing die beiden Österreicherinnen Madeleine Egle und Lisa Schulte auf der letzten der neun Weltcup-Stationen noch abfangen. «Das bedeutet mir so viel nach Olympia», sagte sie und konnte die Tränen nach dem Triumph nicht zurückhalten. «Ich freue mich, hier noch mal zu rodeln, auch wenn ich in Yanqing das schlimmste Erlebnis meiner Karriere hatte mit dem Sturz im zweiten Lauf bei den Olympischen Spielen», sagte Taubitz vor dem Rennen und blickte zurück auf die für sie so enttäuschend verlaufenen Winterspiele 2022. «Ich habe noch ein Hühnchen zu rupfen mit der Bahn.» Das gelang der Sächsin eindrucksvoll, obwohl sie im Training mit dem Kopf gegen die Bande geknallt war und nur zwei der sechs Testläufe absolvieren konnte.

In Yanqing, wo Natalie Geisenberger vor drei Jahren Einzel-Gold gewann, zeigte sich Taubitz diesmal nervenstark und brachte beide Läufe sicher ins Ziel. Am Ende lag sie mit insgesamt 657 Punkten vor der im Rennen nur neuntplatzierten Madeleine Egle (629) und der sechstplatzierten Lisa Schulte (620). Vize-Weltmeisterin Merle Fräbel wurde Dritte und beendete die Saison als Gesamt-Vierte mit 582 Punkten. Die Olympia-Zweite Anna Berreiter (426 Punkte) wurde Gesamt-Sechste.

Auch Langenhan und Wendl/Arlt vor Weltcup-Gesamtsieg

Vor dem Weltcup-Gesamtsieg stehen auch die Rekord-Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt sowie Max Langenhan. Der Dreifach-Weltmeister von Whistler führt mit 616 Punkten vor dem Österreicher Nico Gleirscher (558 Punkte) und Teamkollege Felix Loch (505). Bei einem Sieg von Gleirscher müsste der 26 Jahre alte Langenhan am Sonntag mindestens Siebter werden, um seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.

Die Doppelsitzer-Altmeister Wendl/Arlt haben ihren sechsten Gesamtweltcup-Sieg schon so gut wie sicher in der Tasche. Nur wenn die sechsmaligen Olympiasieger disqualifiziert werden, hätte die Konkurrenz noch eine Chance. Das Bayern-Duo hat 80 Punkte Vorsprung vor den Österreichern Thomas Steu und Wolfgang Kindl.

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