Als der russische Ressortchef das Wort ergriff, suchte sie das Weite: Svenja Schulze. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Arnold/dpa)

Vertreter mehrerer Länder haben ein Entwicklungshilfe-Treffen bei der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank in Washington zeitweise verlassen – aus Protest gegen einen Redebeitrag Russlands.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze sagte, als der russische Ressortchef das Wort ergriffen habe, sei sie gemeinsam mit Vertretern anderer Staaten aus dem Raum gegangen. Darunter seien Kollegen aus Japan, Großbritannien, Frankreich und Italien gewesen.

Bereits am Mittwoch hatten Finanzminister mehrerer Länder bei einem G20-Treffen in Washington während der Rede des russischen Ressortchefs Anton Siluanow den Raum verlassen. Der deutsche Finanzminister Christian Lindner blieb, ebenso wie die übrigen Amtskollegen der G7-Staaten, hieß es. Die Gruppe habe stattdessen auf den Redebeitrag des Russen geantwortet.

Schulze hatte bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank Pläne für ein neues Bündnis für globale Ernährungssicherheit vorgestellt. Dies solle auf die Hungerkrise reagieren, die sich durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verschärft. Schulze sagte, der Vorschlag sei bei der Tagung auf viel Zuspruch anderer Länder gestoßen. Noch sei das Bündnis im Aufbau. Sie werde auch versuchen, China dafür zu gewinnen. «China hat sehr viele Vorräte», betonte sie. Das Land sei bei dem Thema, «ob es einem nun passt oder nicht», ein wichtiger Akteur.

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