Vor dem Hauptsitz von Samsung im südkoreanischen Seoul weht eine Flagge mit dem Logo des Unternehmens. (Urheber/Quelle/Verbreiter: YNA/dpa)

Der Elektronikriese Samsung hat angesichts der zurückgehenden Nachfrage für Speicherchips und fallender Preise im dritten Quartal 2022 deutlich weniger verdient. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um 23,6 Prozent auf 9,39 Billionen Won (etwa 6,6 Milliarden Euro) gesunken, teilte der südkoreanische Konzern am Donnerstag mit.

Besonders die Schwäche des PC-Markts und die ebenfalls nachlassende Nachfrage nach Mobilgeräten und Fernsehern wirkten sich auf das Chip-Geschäft aus. Samsung Electronics ist marktführend bei Smartphones, Speicherchips und Fernsehern.

Der Umsatz kletterte den Angaben zufolge dagegen im dritten Quartal um 3,8 Prozent auf 76,78 Billionen Won (53,8 Milliarden Euro). Das Unternehmen erwartet, dass der Umsatz für das ganze Jahr den bisherigen Höchststand von 2021 übertrifft.

Die Halbleiter-Branche hatte angesichts einer drohenden Rezession bereits mit einer schwächeren Speicher-Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Die hohe Inflation hatte die Konsumlaune eingetrübt, was auch die Chip-Produzenten belastet.

Geopolitische Unsicherheiten beeinflussen Geschäft

Das Ergebnis des Speicher-Geschäfts sei zurückgegangen, da die Nachfrage nach Konsumgütern schwach bleibe und die Anpassungen der Kunden beim Lagerbestand die Markterwartungen übertroffen habe, hieß in einer Mitteilung Samsungs. Der operative Gewinn allein der Halbleitersparte ging in den Monaten Juli bis September um fast 50 Prozent auf 5,12 Billionen Won zurück. Bei der Auftragsfertigung verzeichnete Samsung jedoch nach eigenen Angaben den höchsten Umsatz in einem Quartal.

Asiatische Chip-Konzerne wie Samsung oder sein einheimischer Mitbewerber SK Hynix bekommen zudem den Gegenwind von den Bemühungen der US-Regierung zu spüren, die heimische Chip-Industrie etwa über Subventionen zu stärken und den Ausbau der Produktion von hoch entwickelten Halbleitern in China zu blockieren.

Die geopolitischen Unsicherheiten werden sich laut Samsung vermutlich bis 2023 hinein auf die Speicher-Nachfrage auswirken. In der zweiten Jahreshälfte sei jedoch mit einer Erholung zu rechnen, da neue Rechenzentren und Computer wieder mehr Speicher benötigten.

Im Markt mit mobilen Geräten einschließlich Smartphones konstatierte Samsung im Vergleich zum zweiten Quartal trotz des Inflationsdrucks einen leichten Aufschwung. Dank solider Verkäufe seiner Flaggschiff-Modelle einschließlich faltbarer Geräte sei der operative Gewinn von 2,62 Billionen Won auf 3,24 Billionen Won gestiegen. Für 2023 erwartet Samsung eine weitere Expandierung des Smartphone-Markts.

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