Zwei Bitcoin-Münzen liegen auf einem Tisch. Europas größter digitaler Vermögensverwalter Scalable Capital steigt in das riskante Geschäft mit Kryptowährungen ein. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa)

Der Münchner Finanzdienstleister Scalable Capital, Europas größter digitaler Vermögensverwalter, steigt in das riskante Geschäft mit Kryptowährungen ein.

Man werde den Kunden ermöglichen, in Bitcoin, Ethereum und andere digitale Coins zu investieren, kündigte Firmen-Mitbegründer Erik Podzuweit am Mittwoch an. «Der Handel findet über regulierte Marktplätze statt, entweder über Xetra, also die Deutsche Börse, oder über Gettex von der Börse München», sagte Podzuweit der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatten bereits deutsche Fintech-Unternehmen wie Trade Republic, Nuri (Bitwala) und Vivid ihren Kunden ermöglicht, Geld in Kryptowährungen anzulegen. International dominieren Player wie Coinbase und Binance. Unter den traditionellen Geldinstituten in Deutschland zeigten zuletzt die Sparkassen ein Interesse daran, ihren Kunden einen Zugang zu Kryptowährungen zu ermöglichen.

Risiko bleibt

Ähnlich wie bei Trade Republic und Vivid müssen Kunden bei Scalable keine separate digitale Geldbörse (Wallet) für die Verwahrung der Digitalmünzen anlegen. Die Kryptowährungen werden bei den Münchenern in Form von Wertpapieren (ETP) auf dem bestehenden Depot der Kundinnen und Kunden gehalten. Dies ermögliche einen nahtlosen Zugang zu digitalen Vermögenswerten in einer regulierten und sicheren Umgebung. Hinter diesen Papieren stehen eingelagerte Coins in gesicherten Verwahrstellen.

Firmen-Mitgründer Podzuweit verwies gleichzeitig auf das Risiko, das mit einem Investment in Bitcoin und anderen Kryptowährungen verbunden sei. Auch wenn man daran glaube, dass die damit verbundene Technologie der Blockchain Bestand habe und Teil des Alltags werde, müsse man das Risiko sehen. «Ich kenne keine Anlageform, die so großen Schwankungen unterworfen ist, wie den Kryptobereich. Eine so große Bewegung, bei der es auch mal 20 Prozent an einem Tag nach unten gehen kann, gibt es sonst nicht am Wertpapiermarkt.» Dennoch hätten sich Kryptowährungen als Anlageklasse in einem ausgewogenen Portfolio etabliert und würden von jüngeren Kunden zunehmend stark nachgefragt.

«Krypto ist eine enorm hohe Risikoklasse», sagte Podzuweit. «Daher rate ich Freunden und Verwandten dazu, mit einem sehr kleinen Anteil des Gesamtvermögens einzusteigen.» Dabei müsse der zeitliche Anlagehorizont auch sehr langfristig angelegt sein. «Wenn man nicht 10 Jahre mindestens auf sein Geld verzichten kann, dann sollte man eher nicht in den Kryptobereich einsteigen.»

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