Ein Zahlencode läuft in der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) über einen Bildschirm. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Nicolas Armer/dpa)

Beim bisher größten Schlag gegen Telefonbetrüger hat die britische Polizei etwa 120 Menschen festgenommen. Tausende Opfer seien mithilfe von Technik, die die Bande um einen 35-jährigen Mann im Darknet und über den Kurznachrichtendienst Telegram verkauft hatte, um Millionen Euro betrogen worden, teilte die Metropolitan Police in London am Donnerstag mit. Eine Internetseite, die in knapp anderthalb Jahren rund 3,7 Millionen Euro Gewinn gemacht habe, sei geschlossen worden.

Die Bande verkaufte den Angaben zufolge Technik, mit deren Hilfe Kriminelle gefälschte Anrufe tätigen und aufgezeichnete Nachrichten senden sowie Einmalpasswörter abfangen konnten. Die Benutzer gaben sich unter anderem als Banken, Einzelhandelsunternehmen und Regierungsbehörden aus, wie Europol mitteilte. Sicherheitsbehörden in Europa, Australien, den USA und Kanada hatten in dem Fall den Angaben nach zusammengearbeitet. Insgesamt gab es 142 Festnahmen. Weltweit wurden den Angaben zufolge mehr als zehn Millionen Betrugsanrufe getätigt, der Schaden betrage rund 115 Millionen Euro, davon 49 Millionen alleine in Großbritannien.

Dort gab es 200.000 potenzielle Opfer, teilte die Londoner Polizei weiter mit. Zu einem Zeitpunkt seien mehr als 20 Menschen pro Minute angerufen worden. Zahlreiche Menschen gaben Bankdetails weiter, mit denen die Kriminellen dann Geld stehlen konnten. Ein Opfer wurde um drei Millionen Pfund (knapp 3,5 Mio. Euro) betrogen, der angezeigte Durchschnittsschaden lag bei 10.000 Pfund.

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