SAP gibt seine Geschäftszahlen für das abgelaufende Jahr bekannt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Europas größter Softwarehersteller SAP will den US-Dienstleister Taulia mehrheitlich übernehmen und damit den Finanzbereich ausbauen. Wie viel der Deal kostet, sagte das Topmanagement am Donnerstag in Walldorf bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2021 nicht.

Finanzchef Luka Mucic sagte lediglich, der Preis liege unter der Milliardenschwelle. Taulia biete Finanzlösungen, mit denen Lieferanten sehr schnell bezahlt werden, und trage so dazu bei, Lieferketten widerstandsfähiger zu machen.

Das Start-up mit Sitz in San Francisco im US-Staat Kalifornien beschäftigt nach Angaben von Mucic rund 350 Mitarbeiter. SAP kam Ende vergangenen Jahres auf mehr als 107.000 Beschäftigte. Die Walldorfer wollten etwa 95 Prozent von Taulia halten. Ein weiterer Gesellschafter sei die US-Bank J.P. Morgan. SAP sieht sich als Weltmarktführer bei Software zur Steuerung von Unternehmen.

Umsatz steigt leicht

Vorstandschef Christian Klein und Finanzvorstand Mucic bestätigten bei der Online-Präsentation Kernzahlen, die bereits Mitte des Monats veröffentlicht wurden. Der Konzernumsatz stieg demnach im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 27,84 Milliarden Euro. Unter dem Strich wuchs der Nettogewinn ebenfalls um zwei Prozent auf 5,38 Milliarden Euro.

«2021 war ein Rekordjahr für SAP», bilanzierte Klein. Viele Kunden seien auf sogenannte Cloudsoftware umstiegen – also auf Programme zur Nutzung über das Netz. «Wir sind zuversichtlich, dass sich die Cloud-Erlöse beschleunigen werden», sagte der Vorstandschef mit Blick auf das neue Jahr. Für SAP geht es nach ergänzenden Angaben auch darum, im Markt für Unternehmenssoftware nicht abgehängt zu werden. Cloudsoftware im Abo zur Nutzung über das Netz gilt als Zukunft der Branche und ist in weiten Teilen heute schon Standard.

Die Aktie ging am Donnerstag an der Börse im Zuge eines weltweiten Ausverkaufs von Technologiewerten zunächst deutlich zurück.

Klein kündigte an, das Dax-Schwergewicht werde an seine Gründung vor 50 Jahren erinnern. «Wir werden das feiern.» Wie das im Detail aussehen soll, blieb zunächst offen. Am 1. April 1972 hatten fünf ehemalige IBM-Mitarbeiter das Unternehmen mit dem Namen Systemanalyse Programmentwicklung gegründet.

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