Sorgen um die neue Coronavirus-Mutation im südlichen Afrika haben den Dax vor dem Wochenende tief ins Minus gedrückt.
Der deutsche Leitindex fiel bis zum Freitagmittag um fast 3 Prozent auf 15.450 Punkte, bei zeitweise weniger als 15.300 Punkten war er zuvor auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober gerutscht. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor zuletzt 2,36 Prozent auf 34.185,61 Zähler.
Damit erweisen sich jüngsten Stabilisierungsversuche als kurzes Strohfeuer, die begonnene Kurskorrektur setzt sich fort. Seit Anfang Oktober hatte der Dax nahezu ungebrochen zugelegt und, angeschoben durch die jüngste Berichtssaison, im laufenden Börsenmonat immer neue Hochs markiert. Die zuletzt wieder verschärfte Corona-Lage und die Konjunktursorgen sorgten Ende vergangener Woche jedoch für eine jähe Zäsur.
An den Börsen gingen die Nachrichten europaweit zulasten der Touristik- und Luftfahrtwerte. Im MDax rutschten die ohnehin coronagebeutelten Lufthansa-Anteile auf ein Rekordtief ab – zuletzt standen sie noch mit rund zwölf Prozent im Minus. Für Flugzeugbauer Airbus ging es auf dem letzten Dax-Platz um rund zehn Prozent abwärts. Auch Aktien des Triebswerksherstellers MTU und Anteile am Flughafenbetreiber Fraport verloren ähnlich stark.
Dagegen waren als Corona-Gewinner geltende Werte gefragt: Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh, des Essenslieferdienstes Delivery Hero, von Online-Einzelhändler Zalando, und des Pharma-und Chemiekonzerns Merck KGaA verteuerten sich als Dax-Favoriten um jeweils rund eineinhalb bis drei Prozent. An der Index-Spitze legte Laborausrüster Sartorius um mehr als viereinhalb Prozent zu.
Aktuelle Verkaufsgerüchte sorgten derweil für einen Kurssprung bei Software AG um rund acht Prozent. Laut informierten Kreisen prüft der Software-Anbieter strategische Optionen, darunter auch den eigenen Verkauf, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte. Auch Compugroup Medical stemmten sich mit zwei Prozent Plus gegen den allgemein schwachen Trend. Der auf Krankenhäuser und Arztpraxen spezialisierte Softwareanbieter will für bis 37 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen.