Zum Auftakt seines ersten Heimatbesuchs seit fast zwei Jahren ist Spaniens Altkönig Juan Carlos von Schaulustigen am Freitag in dem kleinen Küstenort Sanxenxo mit Hochrufen begrüßt worden.
Der in Spanien ansonsten wegen Affären und finanzieller Unregelmäßigkeiten umstrittene Ex-Monarch zeigte sich bester Laune zusammen mit Segelfreunden. Am Vorabend war er aus seinem Exil in Abu Dhabi zu dem bis Montag dauernden Kurzbesuch in Spanien eingetroffen.
Ob der passionierte Segler an einer Regatta am Wochenende teilnehmen würde, war lange unklar. Schließlich ging der 84-Jährige aber an Bord eines die Rennsegelboote begleitenden Motorbootes, wie im Fernsehen zu sehen war. Der Ex-Monarch hat erhebliche Probleme beim Laufen, musste auf einer Seite von einem Mann geführt werden und stützte sich auf der anderen auf einen Stock.
Der Bürgermeister von Sanxenxo, Telmo Martín, sagte, der Ex-Monarch wolle zur Segel-Weltmeisterschaft im Juni wiederkommen. Dann treten in der Klasse 6mR etwa elf Meter lange Rennboote gegeneinander an. 2017 und 2019 war Juan Carlos in dieser Klasse Weltmeister geworden.
Enormes Medieninteresse
Die erste Nacht in der Heimat verbrachte Juan Carlos im Haus eines befreundeten Unternehmers in Sanxenxo. An der Segel-Meisterschaft, die dort bis Sonntag mit mehreren Rennen ausgetragen wird, hatte Juan Carlos schon in früheren Jahren teilgenommen. Das Medieninteresse an dem Besuch war enorm. Etwa 200 Journalisten seien vor Ort, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE. Bei einer stundenlangen RTVE-Live-Sendung diskutieren sieben Journalisten alle Aspekte des Besuchs. In hitzigen Momenten redeten dann alle durcheinander.
Ein Treffen mit seinem Sohn, König Felipe VI., und anderen Familienmitgliedern, darunter seine Frau Sofía (83), ist erst für Montag geplant. Es soll in der Königsresidenz Zarzuela bei Madrid stattfinden. Kurz darauf ist der Rückflug des Ex-Monarchen nach Abu Dhabi vorgesehen. Felipe bemüht sich, das vor allem durch seinen Vater ramponierte Image des Königshauses zu verbessern, und hält seinen Vater auf Abstand.