Symbol für die Zukunft? Ein Windrad auf dem Gelände der Salzgitter AG. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Julian Stratenschulte/dpa)

Die deutsche Stahlindustrie hat die Bedeutung der Branche für die Energiewirtschaft betont. So sei die Stahlindustrie etwa beim Wasserstoffhochlauf ein «enormer Nachfrageanker», sagte die Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Kerstin Maria Rippel, bei der Energiemesse E-world in Essen. Für die geplanten wasserstoffbasierten Direktreduktionsanlagen benötige die Stahlindustrie im Jahr 2030 zwischen 600.000 und 850.000 Tonnen grünen Wasserstoff. Solche Anlagen sollen in den kommenden Jahren die klassischen Hochöfen ersetzen, die sehr viel Kohlendioxid ausstoßen. 

Auch sei Stahl für Energiewende-Techniken nötig, sagte Rippel. So brauche man bei Photovoltaik-Anlagen pro Megawatt Erzeugungskapazität 35 bis 45 Tonnen Stahl. Bei Windrädern auf See seien für ein Megawatt 120 bis 180 Tonnen Stahl nötig.

Eine grüne Stahlwirtschaft könne außerdem den CO2-Fußabdruck der Energiebranche verringern. Rippel sprach von einer Art Kreislaufsystem: «Die Stahlindustrie liefert den grünen Werkstoff für die Anlagen und die Infrastruktur, die wiederum grünen Strom und grünen Wasserstoff herstellen, zu uns transportieren, den wir wieder brauchen für den grünen Werkstoff.»

Die Stahlindustrie brauche aber auch die Kolleginnen und Kollegen der Energiewirtschaft, so Rippel. Die Stahlindustrie brauche große Mengen an Strom. Bereits jetzt seien es jährlich rund 12 Terawattstunden. 2030 rechne man mit 24 Terawattstunden. Rechne man den Strombedarf für die Herstellung von grünem Wasserstoff hinzu, bräuchte man 2030 nochmal zusätzliche 48 Terawattstunden Strom. Zum Vergleich: 2023 wurden in Deutschland laut Bundesnetzagentur rund 457 Terawattstunden Strom verbraucht. «Klar ist: Eine grüne, verlässliche, bezahlbare Energieversorgung ist die zentrale Voraussetzung für unsere Transformation», betonte Rippel.

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