Strafen wie im Straßenverkehr? Geigers Idee im Anzug-Skandal
Wurden suspendiert: Forfang (l) und Lindvik. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

Deutschlands Skispringer Karl Geiger hat für härtere Strafen bei wissentlichem Anzug-Betrug plädiert und Parallelen zum Straßenverkehr hergestellt. «Wenn man auf der Landstraße 110 statt 100 fährt, sagt keiner was. Wenn man 120 fährt, muss man damit rechnen, dass man geblitzt werden kann. Fährt man 140, wird es teurer. Fährt man 160, ist der Lappen futsch. Fährt man 160 ohne Führerschein und mit Alkohol, dann ist die Strafe dementsprechend höher», sagte Geiger in der ARD.

Nachdem die Norweger bei der WM in Trondheim wissentlich Anzüge manipuliert haben, wurden die Weltmeister Marius Lindvik und Johann André Forfang genauso wie drei weitere Springer und drei Betreuer vorläufig suspendiert. Lindvik und Forfang bestreiten bisher, von den illegalen Praktiken gewusst zu haben.

Geiger: Verhalten «muss Konsequenzen haben»

«Es gibt einen klaren Unterschied zwischen einem Regelverstoß und Manipulation. Die Norweger haben das Regelwerk zum eigenen Vorteil ausgehebelt. Sie haben versucht, das ganze System zu umgehen», sagte Geiger.

Norwegen hatte im Beisein von Trainer Magnus Brevig ein nicht erlaubtes steifes Band in den Anzug genäht und wurde von anonym aufgenommenen Videos überführt. 

«Das wurde so verdeckt und geschickt gemacht, dass es Konsequenzen haben muss», forderte Geiger. Würde Lindvik im Nachhinein noch Gold auf der Normalschanze aberkannt werden, bekäme Andreas Wellinger als Zweiter den WM-Titel zugesprochen.

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