Reisende am Flughafen Köln/Bonn stehen in der Abflughalle an den Check-In Schaltern der Airline Eurowings. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Thomas Banneyer/dpa)

Die Fluggesellschaft Eurowings kommt nicht zur Ruhe: Wegen des zweiten Pilotenstreiks innerhalb von nicht einmal zwei Wochen drohen bei der Lufthansa-Tochter von Montag bis Mittwoch erneut zahlreiche Flugausfälle. Allein am Flughafen Düsseldorf wurden nach Angaben des Airports für Montag 102 der geplanten 171 Eurowings-Flüge abgesagt, in Köln/Bonn wurden 43 Verbindungen gestrichen, in Stuttgart 40 Starts und Landungen annulliert. In Hamburg sollen 58 von 94 geplanten Flügen ausfallen.

Von den insgesamt rund 400 am Montag geplanten Flügen würden aber dennoch voraussichtlich mehr als 230 stattfinden, teilte die Lufthansa-Tochter am Sonntag mit. Eurowings geht davon aus, auch Dienstag und Mittwoch mehr als die Hälfte des geplanten Flugprogramms durchführen zu können.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Maschinen der österreichischen Tochter Eurowings Europe nicht vom Arbeitskampf betroffen sind. Sie fliege während des Streiks «unter Volllast», hieß es. Auch die Airline Eurowings Discover, die von Frankfurt und München aus operiert, ist nicht vom aktuellen Streikaufruf der VC betroffen. Außerdem setze die Lufthansa-Tochter Flugzeuge von Partnergesellschaften ein, die auch sonst einen Teil der Flüge durchführen.

Bessere Bedingungen für Piloten durchsetzen

Die Vereinigung Cockpit hat die Eurowings-Piloten aufgerufen, von Montag 00.00 Uhr bis einschließlich Mittwoch (19.10.) ihre Arbeit niederzulegen. Grund sei das unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite zum Manteltarifvertrag, erklärte die Gewerkschaft. Sie will indem Arbeitskampf bessere Arbeitsbedingungen für die Piloten durchsetzen.

Es ist bereits, dass zweite Mal innerhalb von weniger als 14 Tagen, dass Piloten bei der Lufthansa-Tochter die Arbeit niederlegen. Beim ersten Streik am 6. Oktober waren etwa die Hälfte aller Flüge ausgefallen. Zehntausende Passagiere mussten deshalb auf andere Flüge oder die Bahn ausweichen – oder ihre Reise verschieben.

Eurowings rechnet allerdings damit, dass zahlreiche Piloten und Pilotinnen der Eurowings Deutschland trotz des Streikaufrufs zum Dienst erscheinen. Die Fluggesellschaft habe am Wochenende in internen Meetings sehr deutlich gemacht, dass das bis zum Streik angebotene Entlastungspaket mit zehn zusätzlichen freien Tagen im Jahr bei drei Stunden verringerter Wochenarbeitszeit die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren erreiche, teilte Eurowings mit. Die Vereinigung Cockpit werde kein noch besseres Angebot erstreiken können, sondern mit ihrem Kurs nur zu erneuter Kundenenttäuschung und weiteren Millionenschäden beitragen, warnte die Lufthansa-Tochter.

Eurowings: Gewerkschaft gefährdet Arbeitsplätze

Der Eurowings-Geschäftsführer Kai Duve hatte zuvor bereits gewarnt, die Gewerkschaft zwinge Eurowings mit ihrem harten Kurs unausweichlich in eine Schrumpfung des deutschen Flugbetriebs und gefährde Arbeitsplätze – nicht nur im Cockpit.

Ein Cockpit-Sprecher warf der Lufthansa-Tochter vor, den Tarifkonflikt durch ihr Rhetorik und ihre Drohungen nur noch zu verschärfen. Das bisherige Angebot der Fluglinie sei unzureichend und nicht verhandlungsfähig. «Dieser Streik wäre nicht notwendig, wenn Eurowings mit uns auf Augenhöhe verhandeln würde», hieß es bei der Gewerkschaft.

Eurowings bat die Passagiere, sich über die Webseite oder die Eurowings-App fortlaufend über den Status ihres Fluges zu informieren. Die Flugpläne für Dienstag und Mittwoch würden veröffentlicht, sobald klar sei, wie viele Piloten sich trotz des Streikaufrufs zum Flugdienst meldeten.

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