Tesla fährt Betrieb hoch – Musk-Besuch angekündigt
Das Tesla-Werk in Grünheide ist nach dem tagelangen Stromausfall wieder am Netz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Carsten Koall/dpa)

Der US-Elektroautobauer Tesla steht nach dem Anschlag auf die Stromversorgung seiner Autofabrik in Grünheide vor großen Herausforderungen – und möglicherweise hohem Besuch. Tesla-Chef Elon Musk hat sich nach einem Bericht von «Table Media» am Mittwoch in dem Werk bei Berlin angesagt. Der Autobauer äußerte sich dazu am Dienstag nicht. Der Mediendienst beruft sich auf Unternehmenskreise.

Er schrieb auch, dass möglicherweise Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zu einem Besuch erwartet wird. Regierungssprecher Florian Engels äußerte sich dazu ebenfalls nicht.

Seit Montag ist Tesla in dem Werk in Brandenburg nach einem tagelangen Stromausfall wieder am Netz. Das Hochfahren der Produktion könnte dauern. «Das ist sehr schwer vorhersehbar», hieß es aus dem Unternehmen. Jede Steuerung eines Roboters müsse einzeln wieder gestartet werden. Erst im Januar hatte Tesla wegen der unsicheren Lage am Roten Meer die Produktion für knapp zwei Wochen unterbrochen.

Bisher unbekannte Täter hatten am Dienstag vergangener Woche auf einem Feld in Ostbrandenburg Feuer an einem frei zugänglichen Strommast gelegt, der Teil der Stromversorgung der Autofabrik in Grünheide ist. Die linksextreme Vulkangruppe erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.

Tesla-Werksleiter sorgt sich um Mitarbeiter

Der Tesla-Werkschef macht sich nach dem Anschlag Gedanken um die Sicherheit der Beschäftigten. «Natürlich gibt es Sorgen», sagte Werksleiter Andre Thierig der «Wirtschaftswoche». Manche Mitarbeiter fragten ihn, «ob es gefährlich ist, außerhalb des Werks Tesla-Kleidung zu tragen». Der Konzern habe sich deshalb mit der Bitte um Unterstützung an die Behörden gewandt.

Thierig berichtete, er habe nach dem Anschlag Tesla-Chef Musk über die Lage unterrichtet: «Er war geschockt wie wir, bot seine Unterstützung an, konnte es nicht glauben.»

Thierig wies Vorwürfe von Umweltschützern gegen die sogenannte Gigafactory zurück. Tesla verbrauche weniger als ein Drittel der vertraglich zugelassenen Wassermenge. «Wir sind in Gesprächen mit dem Wasserverband über eine mögliche Reduzierung der bislang vereinbarten Wassermenge», sagte der Werksleiter dem Magazin.

Bald Räumung des Protestcamps?

Ganz in der Nähe der Fabrik protestieren Umweltaktivisten gegen Tesla und gegen Elektromobilität. Die Polizei duldet das Camp mit Baumhäusern vorläufig bis Freitag (15. März). Mit der Besetzung seit Ende Februar will die Initiative «Tesla stoppen» eine Rodung des Waldstücks im Zuge einer Erweiterung des Tesla-Geländes verhindern. Die Initiative gab an, sie habe mit dem Anschlag nichts zu tun.

Die Aktivisten bereiten sich auf eine mögliche Räumung des Waldstücks vor, das dem Land Brandenburg gehört. SPD-Landtagsfraktionschef Daniel Keller forderte von Innenminister Michael Stübgen (CDU) und Umweltminister Axel Vogel (Grüne), den Protest am Freitag zu räumen, da es sich um Privatgelände handle.

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