Der ProSieben-Quotenhit «The Masked Singer» startet die sechste Staffel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Mit den Tieren, die in den vergangenen Jahren als Vorlage für die Kostüme der ProSieben-Show «The Masked Singer» herhielten, könnte man einen prächtigen Tierpark ausstaffieren. Leopard, Flamingo, Schildkröte, Hummer, Chamäleon, Faultier, Eichhörnchen – alles schon dabei gewesen.

Selbst ein Quokka, ein eher Experten bekanntes, dauergrinsendes Beuteltierchen, besang schon die Bühne. Die Masken waren stets ungemein liebevoll und kunstfertig genäht – aber mitunter auch ein bisschen Basiskurs Zoologie.

Jetzt kommt Brilli

Vielleicht ist es daher gar nicht schlecht, dass am Samstag (19. März, 20.15 Uhr) das Design für eine Maske in die Hände von Menschen gelegt wird, deren Gedankengänge kaum vorhersehbare Wendungen nehmen: Kinder. Vergangenen Herbst hatte ProSieben junge Zuschauer aufgerufen, ihre «verrücktesten Vorschläge» für eine neue Maske einzusenden. Am Ende wurde aus Senderangaben zufolge rund 15 000 Entwürfen die Idee einer Zehnjährigen ausgewählt, geschneidert und ist in der neuen Staffel zu sehen, die am Samstag beginnt.

Das Ergebnis: ein Fantasiewesen namens Brilli. Brilli trägt einen Smiley auf der Brust, hat übergroße Augen und zwei unterschiedliche Schuhe, wie der Sender am Donnerstag mitteilte. «Normalerweise stammen die Vorlagen für die Masken immer von der US-Designerin Marina Toybina. Die Fan-Maske hat uns vor große Herausforderungen gestellt, sie ist sehr groß und sehr bunt. Aber genau das macht diese Maske zu etwas ganz Besonderem», sagte Gewandmeisterin Alexandra Brandner. Die zehnjährige Brilli-Erfinderin wird am Samstag im Studio dabei sein.

Die Idee steht sinnbildlich für den Weg, den die ProSieben-Show seit ihrem Start 2019 genommen hat. Neuerungen wurden stets behutsam eingeführt. Das hielt frisch, kratzte aber nicht am Kern der nach wie vor gut funktionierenden Show-Maschinerie. Zudem zeigt die Hinwendung zum jungen Publikum, als was man «The Masked Singer» mittlerweile verstehen kann: als familientaugliche Samstagabend-Show, bei der sowohl für die Oma als auch die Enkel etwas dabei ist. Die Kinder-Maske ist sozusagen das, was früher die Kinderwette bei «Wetten, dass..?» mal war. Passend dazu bleibt es auch beim Sendeplatz am Samstag, den ProSieben in der vergangenen Ausgabe, die Sänger Alexander Klaws (38) gewann, eingeführt hatte.

An der Grundidee wird gleichwohl nicht geschraubt. Sie besagt: Promis treten als Sänger auf, verstecken ihre wahre Identität aber hinter opulenter Ganzkörperkostümierung. Nur ihre Stimme und ein paar – oft ungemein verschachtelte – Hinweise lassen erahnen, wer unter der Maske stecken könnte. Nach und nach werden die Kandidaten enttarnt, bis am Ende ein Sieger feststeht, der erst dann seine Maske ablegt.

Die Quoten stimmen

Der mit dem Coronavirus infizierte Moderator Matthias Opdenhövel verpasst den Auftakt der ProSieben-Show an diesem Samstag. Der 51-Jährige müsse wegen seiner Erkrankung «noch ein paar Tage zu Hause» bleiben, teilte der Sender am Freitag mit. Ersatz sei aber schon gefunden: Als Moderator springe Thore Schölermann ein, der selbst mal als sogenannter Monstronaut Kandidat bei «The Masked Singer» war.

Am Donnerstag gab der Sender auch bekannt, dass im Rateteam, das die ersten Tipps zu den Promis unter den Masken abgeben darf, Ruth Moschner (45) und Rea Garvey (48) wieder als Stammkräfte dabei sind. Dazu gesellt sich zum Auftakt als erster Gast am Ratepult Comedian Ralf Schmitz.

Bislang hat dieses Kern-Konzept – diese Melange aus Rästeln, Quatsch und bewährten Kräften – sehr gut funktioniert. «The Masked Singer» fuhr stets gute Quoten ein. So gut, dass Revolutionen vorerst auch nicht notwendig erscheinen. Dazu passt, dass in der neuen Staffel neben dem Kinder-Kostüm auch wieder reichlich Figuren aus der Tierwelt auftreten werden – unter anderem ein Koala, ein Gorilla, ein Seestern, eine Möwe und ein Zebra. Der Tierpark wird noch größer.

In anderen Ländern, in denen die Show ebenfalls läuft, ist man da kostümtechnisch mitunter schon in andere Sphären vorgedrungen. In der Österreich-Ausgabe etwa wurde vor rund einem Jahr Schlagersänger Roberto Blanco enttarnt. Er steckte in einem Germknödel.

Von Jonas-Erik Schmidt, dpa

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