Das Stahlwerk von Thyssenkrupp in Duisburg, aufgenommen von der Halde Rheinpreußen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fabian Strauch/dpa)

Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp profitiert trotz stark gestiegener Rohstoff- und Energiekosten weiter von den gestiegenen Stahlpreisen. Umsatz und operatives Ergebnis legten im dritten Geschäftsquartal deutlich zu, wie das Unternehmen in Essen berichtete.

Dagegen belasten den Konzern die gestiegenen Zinsen: Hier musste Thyssenkrupp millionenschwere Wertminderungen vornehmen, was den Nettogewinn drückte. Das Unternehmen senkte daher die Prognose für den Jahresüberschuss.

Die Zukunft der derzeit gut verdienenden Stahlsparte ist aktuell weiter offen. Thyssenkrupp will das Geschäft gerne abspalten, derzeit ist die Umsetzung aber wegen des instabilen Umfeldes unsicher. Finanzchef Klaus Keysberg hält die Verselbstständigung des Stahls weiter für die beste Option. «Wir arbeiten weiter dran», sagte er in einer Telefonkonferenz am Donnerstag. Die genaue Form steht jedoch nicht fest. Dazu könne man derzeit keine konkreten Aussagen machen.

Steigt Land NRW bei Stahlsparte ein?

Die Chefin der Großaktionärin Krupp-Stiftung, Ursula Gather, würde einen Einstieg des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Stahlsparte begrüßen. In einem Interview hatte sie einen solchen Schritt als «denkbare Option» bezeichnet und dies auch damit begründet, dass das Geschäft Kapital brauche, um die Investitionen in grünen Stahl stemmen zu können. Derzeit gebe es mit der Landesregierung keine Gespräche über einen Einstieg, sagte Keysberg.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 (30. September) kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 30,6 Milliarden Euro. Den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) konnte Thyssenkrupp nach drei Quartalen auf 1,9 Milliarden Euro mehr als verdreifachen.

Das Unternehmen bestätigte seine Umsatz- und Ebit-Prognose. Demnach soll der Umsatz weiterhin im niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen. Im Vorjahr hatte er bei 34 Milliarden Euro gelegen. Das bereinigte Ebit soll mindestens zwei Milliarden Euro erreichen (Vorjahr: 796 Millionen Euro). Ende Juni beschäftigte der Konzern gut 97.000 Menschen, mehr als 4400 weniger als ein Jahr zuvor.

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