Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp hat im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 seine selbstgesteckten Ziele übertroffen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp hat im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 seine selbstgesteckten Ziele übertroffen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg von knapp 800 Millionen auf 2,1 Milliarden Euro, wie die Thyssenkrupp AG am Donnerstag in Essen mitteilte. Der Umsatz legte um 21 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro zu. Der Jahresüberschuss betrug 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 25 Millionen Euro verbuchen müssen.

Als einen Grund für die Gewinnsteigerung gab das Unternehmen unter anderem gestiegene Preise in den Märkten der beiden umsatzstärksten Geschäftsbereiche Steel Europe und Materials Services an, in dem Thyssenkrupp sein Werkstoffhandels- und Dienstleistungsgeschäft gebündelt hat. Die gestiegenen Preise hätten zu höheren Erlösen und verbesserten Margen geführt.

Von dem Überschuss sollen auch die Aktionäre profitieren: Erstmals seit vier Jahren will Thyssenkrupp seinen Anteilseignern wieder eine Dividende zahlen. Sie soll bei 15 Cent je Aktie liegen. Vorstand und Aufsichtsrat wollen dies der Hauptversammlung am 3. Februar 2023 vorschlagen.

Insgesamt gut behauptet

Vorstandschefin Martina Merz äußerte sich zufrieden: «Wir haben Widerstandskraft und Substanz aufgebaut und sind heute in den Geschäften besser in der Lage, angemessen und zielsicher auf Krisen zu reagieren», sagte sie laut einer Mitteilung. Das Unternehmen habe sich in einem herausfordernden Marktumfeld gut behauptet und alle zuletzt ausgegebenen Finanzziele erreichen oder übertreffen können.

Merz hatte den Aktionären eine Dividenden-Ausschüttung nach dem Geschäftsjahr 2021/22 bereits Anfang Februar bei der jüngsten Hauptversammlung in Aussicht gestellt. Zuletzt hatte Thyssenkrupp nach dem Geschäftsjahr 2017/18 eine Dividende gezahlt – in Höhe von ebenfalls 15 Eurocent.

Die Thyssenkrupp AG hat rund 200.000 Aktionäre. Größte Einzelaktionärin ist die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung mit einem Anteil von rund 21 Prozent. Auf weitere institutionelle Anleger und Anleger mit größeren Aktienbeständen entfallen etwa 64 Prozent. Privatanleger halten rund 15 Prozent des Grundkapitals.

Im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 erwartet Thyssenkrupp beim Umsatz einen deutlichen Rückgang unter anderem wegen einer Normalisierung der Preise bei Materials Services und im Stahlgeschäft. Beim bereinigten Ebit wird mit einem Rückgang auf einen mittleren bis hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich gerechnet. Grund dafür seien unter anderem höhere Energiekosten. Beim Jahresüberschuss rechnet das Unternehmen mit einem mindestens ausgeglichenen Wert.

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