Der tschechische Dirigent Libor Pesek ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 89 Jahren, wie das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen (CT) am Montag berichtete. Von 1987 bis 1997 war Pesek Chefdirigent und Musikdirektor des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Er setzte sich besonders für die Werke des tschechischen Komponisten Josef Suk (1874-1935) ein, des Schwiegersohns Antonin Dvoraks. Pesek erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ritterorden des Vereinigten Königsreichs und die tschechische Verdienstmedaille.
Einer seiner Mitschüler am Gymnasium war der spätere Hollywood-Regisseur Milos Forman, mit dem er eine Vorliebe für den Jazz teilte. Der am 22. Juni 1933 in Prag geborene Pesek studierte später die Kunst des Dirigierens bei Größen wie Karel Ancerl und Vaclav Neumann. Später gründete er in Prag ein Kammerorchester. Von 1981 bis 1990 war er ständiger Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie.
Pesek war bekannt für seinen Klangsinn, aber auch für seine Geduld mit den Musikern. «Ich lege die musikalischen Probleme mehr zum Überdenken vor, als dass ich meine Sicht aufzwingen würde», sagte er einmal. Vor fünf Jahren wurde er bei den Classic Prague Awards für sein Lebenswerk ausgezeichnet.