Bei Twitter gibt es jetzt ein neues Bezahl-Abo. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Twitter hat sein neues Bezahl-Abo Blue am Freitag auch für Nutzer in Deutschland verfügbar gemacht. Das kostenpflichtige Angebot gehört zum Plan des Twitter-Besitzers Elon Musk, ein weiteres geschäftliches Standbein neben den Werbeerlösen zu schaffen.

Musk ließ nach dem Twitter-Kauf das zuvor bereits in einigen Ländern verfügbare Blue-Angebot umbauen. Neben einem blauen Häkchen im Profil, das es früher nur mit einer persönlichen Verifikation gab, bekommen zahlende Nutzer aktuell die Möglichkeit, längere Videos zu veröffentlichen.

Als weiterer Vorteil wird für die Zukunft in Aussicht gestellt, dass Tweets von Abo-Kunden prominenter platziert werden. Auch sollen sie nur halb so viel Werbung zu sehen bekommen. Beide Funktionen werden allerdings schon seit einigen Monaten für «bald» versprochen.

Am Freitag stellte Musk auch einen finanziellen Vorteil in Aussicht. Twitter platziert Werbung auch zwischen Antworten zu einem Tweet. Sind Verfasser des Tweets zahlende Blue-Kunden, werde man die Werbeerlöse mit ihnen teilen, schrieb Musk bei Twitter. Er machte keine Angaben dazu, welcher Anteil der Einnahmen bei den Nutzern landen soll.

Die europäischen Blue-Preise orientieren sich in etwa an den US-Werten: Bei monatlicher Zahlweise kostet das Abo acht Euro, wenn man es sich gleich für ein Jahr holt, werden 84 Euro fällig.

Die Übernahme hat 44 Milliarden Dollar gekostet

Beim Start des veränderten Blue-Angebots in den USA hatte es zunächst Chaos gegeben, weil jeder sofort das blaue Häkchen bekam und einige Nutzer das ausnutzten, um Fake-Profile für bekannte Marken und Prominenten anzulegen. In einer mehrwöchigen Auszeit wurden Maßnahmen dagegen vorgesehen.

Musk hatte die rund 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme zu großen Teilen aus eigener Tasche bezahlt. Er bürdete Twitter aber auch mehrere Milliarden an Schulden auf, die nun bedient werden müssen. Da seit dem Kauf die Werbeeinnahmen sanken, ist Twitter noch dringender als bisher auf neue Erlösquellen angewiesen.

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