Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa)

Der Dax hat am Dienstag seine Verlustserie unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine fortgesetzt. Dabei belasteten den deutschen Leitindex auch hohe Kursverluste bei bisherigen Corona-Profiteuren wie Zalando und Hellofresh, deren Ausblicke enttäuschten.

Bis zum Mittag weitete der zunächst noch mit moderaten Abschlägen gestartete deutsche Leitindex seine Verluste deutlich aus. Zuletzt stand ein Minus von 2,07 Prozent auf 14.162,21 Punkte zu Buche. Damit rückt auch die Marke von 14.000 Zählern wieder näher, unter die der Dax direkt nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine in der vergangenen Woche gefallen war.

Der MDax, das Kursbarometer der mittelgroßen Werte, verlor zuletzt 1,66 Prozent auf 31.344,08 Zähler. Auf europäischer Bühne gab der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 2,38 Prozent auf 3830,86 Punkte nach.

Rüstungsaktien bleiben gefragt

Die Entwicklung der kommenden Monate werde vor allem im Zeichen großer Unsicherheit über russisches Öl, Gaslieferungen und die Sanktionen im Finanzsektor stehen, konstatierte Michael Heise, Chefvolkswirt vom Vermögensverwalter HQ Trust. Die Zentralbanken könnten indes den geplanten Zinsanstieg nun etwas behutsamer angehen.

Rüstungsaktien blieben weiter gefragt. Rheinmetall-Anteile verteuerten sich an der MDax-Spitze um mehr als acht Prozent. Am Vortag hatten sie angesichts der geplanten Milliardeninvestitionen in die Ausrüstung der Bundeswehr um fast ein Viertel zugelegt.

Unterdessen schaltete die Berichtssaison noch einmal einen Gang hoch. Nivea-Hersteller Beiersdorf führte den Dax nach Bekanntgabe der Jahreszahlen und einem gut aufgenommenen Ausblick mit rund vier Prozent Kursaufschlag an. Die Papiere kletterten damit auf den höchsten Stand seit Mitte November.

Zalando hält die rote Laterne

Darüber hinaus gab es nur wenige weitere Kursgewinner im deutschen Leitindex. Sie stellten ebenfalls nach der Bilanzvorlage der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer, der Kunststoff-Produzent Covestro und der Aromen- und Duftstoffespezialist Symrise mit bis zu rund zwei Prozent Plus.

Dagegen standen viele Corona-Profiteure abermals unter Druck. Der Online-Modehändler Zalando und der Kochboxenversender Hellofresh richten sich nach zuletzt starkem Zuwächsen auf weniger Wachstum 2022 ein. Zalando-Papiere hielten mit rund neun Prozent Minus die rote Laterne im Dax, für Hellofresh ging es um rund acht Prozent abwärts.

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