Der Schriftzug Uniper ist hinter einer Glasfassade zu lesen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Der vor der Verstaatlichung stehende Energiekonzern Uniper prognostiziert für den Rest des Jahres weiterhin erhebliche Verluste. Zu erwartende Bewertungseffekte bei Derivaten sowie Rückstellungen im Zusammenhang mit den russischen Gaskürzungen summierten sich auf 31 Milliarden Euro, teilte Deutschlands größter Gasimporteur am Donnerstag bei der Vorlage des Zwischenberichts zum dritten Quartal in Düsseldorf mit.

Hinzu kommen per Ende September bereits realisierte Verluste in Höhe von 10 Milliarden Euro. Eine genauere Ergebnisprognose sei derzeit und bis auf Weiteres nicht möglich. Die vor gut einer Woche vorgelegten vorläufigen bereinigten Zahlen des operativen Ergebnisses bestätigte der Konzern. Die Abstimmung mit der Bundesregierung für das Stabilisierungspaket sei in der finalen Phase.

Die Bundesregierung, Uniper und dessen bisheriger Mehrheitsaktionär Fortum aus Finnland hatten sich vor einem Monat auf eine weitgehende Verstaatlichung von Uniper verständigt. Dabei ist unter anderem eine Kapitalerhöhung sowie der Erwerb der Uniper-Anteile von Fortum vorgesehen. Anschließend soll der Bund etwa 98,5 Prozent der Anteile an Uniper besitzen. Die Aktionäre sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in der zweiten Dezember-Hälfte zustimmen.

Der Düsseldorfer SDax-Konzern ist in Schieflage geraten, weil Russland kein Gas mehr nach Deutschland liefert. Der Gas-Großhändler, der sich stark auf Lieferungen aus Russland ausgerichtet hatte, ist Lieferant für über 100 Stadtwerke und große Unternehmen und spielt damit eine zentrale Rolle für die Erdgasversorgung in Deutschland. Das aus Russland fehlende Gas muss sich das Unternehmen jetzt teurer auf dem Gasmarkt kaufen. Bislang hat Uniper 14 Milliarden Euro der von der staatlichen KfW-Bank bereit gestellten Kreditlinie in Anspruch genommen.

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