Eine Boeing 787 Dreamliner von United Airlines mit mehr als 250 Personen an Bord am Flughafen in Chicago. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tannen Maury/EPA/dpa)

Boeing hat einen Milliardenauftrag für seinen Langstreckenjet 787 Dreamliner und den Mittelstreckenjet 737 Max erhalten. Die Fluggesellschaft United Airlines bestellt 100 Dreamliner, wie beide Seiten mitteilten. Zudem sicherte sich die Lufthansa-Partnerin aus den USA Kaufoptionen für weitere 100 Maschinen des Typs.

Außerdem kauft United 44 Exemplare der 737 Max, bestellt weitere 56 dieser Flugzeuge und sichert sich weitere 100 Optionen dafür. Über die Dreamliner-Bestellung war bereits spekuliert worden. Die Boeing-Aktien legten im vorbörslichen US-Handel dennoch um rund zwei Prozent zu.

Der Auftrag dürfte Boeings Pläne untermauern, die 787-Produktion hochzufahren. Von Mai 2021 bis August 2022 durfte der Hersteller den Typ wegen Produktionsmängeln nicht ausliefern. Boeing muss bei vielen Maschinen nacharbeiten. Ohnehin hatte der Einbruch des Langstreckengeschäfts in der Corona-Krise den Bedarf an entsprechenden Flugzeugen ausgebremst.

Ein Milliarden-Auftrag

Laut Preisliste haben die 200 nun fest bestellten Mittel- und Langstreckenjets je nach Variante einen Gesamtwert von mehr als 40 Milliarden Dollar. Allerdings sind große Rabatte die Regel. Nach einer Schätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg dürften die Maschinen auf einen Wert von mehr als 17 Milliarden Dollar (16 Mrd Euro) kommen.

Bei der Bestellung der größten und kleinsten Variante des Mittelstreckenjets 737 Max gehen Fluggesellschaften ein Risiko ein. Denn die Zulassung der Versionen Max 7 und Max 10 zieht sich hin – und eine wichtige Frist droht abzulaufen.

Allerdings gab es zuletzt positive Signale: Nach einem Plan einer demokratischen Senatorin könnte der Hersteller um den Einbau eines modernen Cockpit-Alarmsystems herumkommen, wie es ab dem kommenden Jahr für neue Flugzeugtypen eigentlich vorgeschrieben ist, wie Bloomberg berichtet hatte. Im Gegenzug müsste Boeing den beiden neuesten Max-Varianten einen zusätzlichen Sensor verpassen.

United will mit den neuen Maschinen derweil die Flotte erneuern und das Wachstum absichern. So kommen Airbus und Boeing seit einiger Zeit mit der Produktion bestimmter Modelle kaum hinterher. Lieferengpässe bei wichtigen Teilen plagen die Unternehmen. Gleichzeitig hat sich die Reisenachfrage nach der Pandemie überraschend schnell und stark erholt, vor allem auf der Kurz- und Mittelstrecke.

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