Vorstand des Bundesverbands der Verbraucherzentralen Klaus Müller. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christophe Gateau/dpa/Archivbild)

Als Konsequenz aus dem stundenlangen Ausfall der Facebook-Dienste fordern die Verbraucherzentralen mehr Alternativen in der Online-Kommunikation.

«Tech-Giganten wie Google, Apple oder Amazon kontrollieren aus ihrer starken Marktposition heraus den Zugang zu Handelsplätzen und digitalen Ökosystemen», sagte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Funke-Mediengruppe. Verbraucher und Wettbewerber seien daher oft von deren Diensten abhängig.

Um diese Abhängigkeit zu verringern, forderte Müller eine Schnittstellen-Pflicht für Messenger-Dienste, so dass unterschiedliche Systeme zusammenarbeiten können. Dies würde Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen, über verschiedene Botendienste zu kommunizieren, «ohne etwa zwangsläufig zu Whatsapp wechseln zu müssen», sagte er. Es würde zudem den Wechsel zu datenschutzfreundlicheren Diensten erleichtern und den Wettbewerb unter Messengern anregen.

Große Hoffnung setzt Müller in eine Initiative der Europäischen Union: den Digital Markets Act. Mit dem Gesetzesvorhaben müsse die Bevorzugung der eigenen Produkte durch die Konzerne unterbunden werden, forderte der Verbraucherschützer. Echte Wahlfreiheit zwischen Produkten hätten Nutzer dann, «wenn etwa Plattformen sie nicht mehr daran hindern dürfen, vorinstallierte Apps zu löschen oder alternative App Stores zu nutzen», sagte Müller.

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