Das Logo von Amazon ist an einem Logistikzentrum des Handelsgiganten zu sehen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Amazon-Verteilzentrum Bad Hersfeld erneut zum Streik aufgerufen. Mit dem in der Nacht zum Freitag begonnenen Ausstand soll Druck auf die Geschäftsleitung für höhere Löhne ausgeübt werden, wie die Gewerkschaft am Freitag in Frankfurt mitteilte. Der Streik soll auch den Samstag umfassen.

Verdi versucht seit Jahren ohne Ergebnis, bei dem US-Konzern den Flächentarifvertrag des Versand- und Einzelhandels durchzusetzen oder einen Haustarif abzuschließen. Stattdessen wendet Amazon ein eigenes Vergütungssystem an. Laut Verdi wurde nun seitens der Geschäftsführung auf Betriebsversammlungen erklärt, dass bis Ende August ein «Lohnfindungsprozess» stattfinde.

«Bei den Betriebsversammlungen wurde mehrfach zur Sprache gebracht, dass die steigenden Kosten viele Beschäftigte stark belasten», berichtet die Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke laut einer Mitteilung. «Ein Kollege brachte es so auf den Punkt: Wenn Amazon für die Prime-Kunden die Mitgliedschaft um 28 Prozent teurer macht und dies mit steigenden Kosten begründet, dann haben wir diese steigenden Kosten auch und wollen einen Ausgleich dafür.»

Das Unternehmen zahlt nach eigenen Angaben allen Mitarbeitern in der Logistik mindestens 12 Euro Stundenlohn plus Extras. Bereits im vergangenen Jahr habe man für den Herbst dieses Jahres eine Erhöhung auf «mindestens 12,50 Euro brutto» angekündigt, wie ein Sprecher erklärte. Nach 12 und 24 Monaten Betriebszugehörigkeit erhöhe sich der Lohn automatisch.

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