Eine Fahne der Gewerkschaft Verdi. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Axel Heimken/dpa)

Die Gewerkschaft Verdi will für Beschäftigte in sozialen Berufen in diesem Jahr bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung erreichen.

Wie die Gewerkschaft bei ihrer Jahrespressekonferenz in Berlin erklärte, werden die Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst am 25. Februar nach langer Unterbrechung wieder aufgenommen. Wegen des Pandemie-Ausbruchs waren sie im März 2020 auf Eis gelegt worden.

«Während der Pandemie wurde mehr als deutlich, wie unverzichtbar und wertvoll die Sozial- und Erziehungsberufe für die Gesellschaft sind. Trotzdem wird die Arbeit, die die Beschäftigten täglich leisten, viel zu wenig anerkannt», sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. Das solle sich nun ändern.

Behles Angaben zufolge gibt es in der Sozialen Arbeit rund 1,6 Millionen Beschäftigte – von denen 83 Prozent weiblich seien. Davon arbeiteten etwa 400.000 im öffentlichen Dienst – und seien somit direkt von der Tarifrunde betroffen. Die Verhandlungen strahlten aber auch auf die restlichen Beschäftigungsverhältnisse aus, erklärte sie. Konkrete Forderungen seien unter anderem eine bessere Eingruppierung der Beschäftigten und ein Rechtsanspruch auf Qualifizierung.

Finanzielle Aufwertung für Frauen

Vor allem Frauen sorgten etwa in Kitas und Horten täglich dafür, dass Kinder unabhängig von ihrer Herkunft miteinander lernen könnten, erklärte Behle. Ihre Arbeit müsse finanziell aufgewertet werden. Gleichzeitig brauche es dringend Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, der sich seit dem Ausbruch der Pandemie verschlimmert habe, sagte Behle.

Insgesamt will Verdi in diesem Jahr für rund vier Millionen Beschäftigte unterschiedlicher Branchen Verbesserungen erzielen. Die größten Verhandlungen werde es im privaten Bankgewerbe (246.000), bei Versicherungen (170.000), der Druckindustrie (134 000) und der Telekom Deutschland (62.000) geben. Bei den Forderungen will die Gewerkschaft nach eigenen Angaben auch die schwierigen Bedingungen in Branchen berücksichtigen, die von Corona hart getroffen seien – etwa in der Luftfahrt. Eine «coronabedingte Streikzurückhaltung» werde es aber nicht geben, hieß es.

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