Fahrgäste sitzen im morgendlichen Berufsverkehr in einer Straßenbahn in Halle. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jens Schlüter/dpa)

Für die Einführung des 49-Euro-Tickets für Busse und Bahnen im Nahverkehr braucht es aus Sicht der Verkehrsunternehmen mehr Geld vom Staat.

«Wir begrüßen die Einigung von Bund und Ländern zum Deutschlandticket und wir werden das Angebot so schnell wie möglich umsetzen», teilte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Ingo Wortmann, mit. Voraussetzung sei allerdings, dass Bund und Länder die Einnahmeverluste und Zusatzkosten der Unternehmen «vollständig und dauerhaft» ausglichen.

«Da das auf Basis der aktuellen Beschlüsse noch nicht der Fall ist, entsteht für die Branche ein nicht absehbares finanzielles Risiko», betonte Wortmann. Ohne weitere politische Finanzierungszusagen könne das Ticket nicht eingeführt werden.

Nachfolger des 9-Euro-Tickets

Das 49-Euro-Ticket – auch Deutschlandticket genannt – soll so bald wie möglich das im Sommer ausgelaufene 9-Euro-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ersetzen. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche nach monatelangem Ringen auf die Finanzierung des Angebots geeinigt. Neben einer Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund den ÖPNV in den Ländern mitfinanziert, zahlen Bund und Länder dafür jeweils 1,5 Milliarden Euro.

Aus Sicht der Branche reicht das nicht aus. Der Verband kritisiert, dass einst von den Ländern ins Spiel gebrachte Maßnahmen im Bund-Länder-Beschluss nicht enthalten sind: dass das Ticket mit der Zeit teurer wird und dass Bund und Länder sich verpflichten, weitere Mittel nachzuschießen, um Einnahmeverluste auszugleichen. Im aktuellen Beschluss heißt es lediglich: «Über die darüber hinausgehende weitere Entwicklung der Regionalisierungsmittel und des Deutschlandtickets für die Zeit ab 2025 werden Bund und Länder Ende 2024 sprechen.»

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