Messestände vom Partnerland Portugal werden in der Messehalle 2 aufgebaut. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Julian Stratenschulte/dpa)

Die Kriegs- und Krisenrisiken für die globale Konjunktur müssen aus Sicht der deutschen Elektro- und Digitalbranche zusätzlicher Ansporn sein, um den klimaschonenden Umbau der Industrie energischer voranzutreiben.

Der Präsident des Verbands ZVEI, Gunther Kegel, sieht kurz vor der Hannover Messe eine nach wie vor kritische Gemengelage, in der sich aber auch positive Entwicklungen zeigten. «Mit Blick auf Corona können wir in Europa hoffentlich den nächsten Herbst durchstehen, ohne wieder Lockdowns verhängen zu müssen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Kegel ist Chef des Ausstellerbeirats der Messe, die vom 30. Mai bis 2. Juni stattfindet.

«Anders in China: Dort zeichnet sich gerade ab, dass die Null-Covid-Strategie scheitert», warnte der Unternehmer. «Der mehrwöchige Stillstand in Shanghai wird einen Schock durch die Lieferketten der Welt jagen, dessen Folgen wir erst in sechs bis acht Wochen sehen werden.» Kegel glaubt: «Da kommt noch etwas auf uns zu.»

Eigentlich sind die Hersteller von Elektro- und Digitaltechnik sowie Elektronik in einer guten Position, weil viele ihrer Produkte auf die großen Themen erneuerbare Energien, CO2-Verringerung, Digitalisierung und Energieeffizienz zugeschnitten sind. Ein schnelleres Umschwenken in Richtung Erneuerbare werde die Nachfrage insgesamt stützen, sagte Kegel. «Deshalb glauben wir, dass wir an unserer Prognose eines Wachstums von 4 Prozent in diesem Jahr festhalten können.»

Die wichtigste Industrieschau der Welt wird am Sonntagabend eröffnet. Sie ist nach einer pandemiebedingten Absage 2020 und einer Online-Ausgabe 2021 verkürzt und dauert bis zum Donnerstag.

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