Festivalgründer Thomas Jensen freut sich auf den Neustart. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / dpa)

Nach zwei ruhigen Sommern soll es auf den Wiesen im schleswig-holsteinischen Wacken wieder mächtig krachen. Nach den Absagen im Zuge der Corona-Pandemie steht das weltbekannte Heavy-Metal-Festival Wacken Open Air (W:O:A) vor dem Neustart (4. bis 6. August).

«Alle Zeichen stehen auf Grün und wir geben in der Planung Vollgas», sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen der Deutschen Presse-Agentur. Die Metalfans hätten nach der langen Pause Nachholbedarf. «Der Spirit hat nicht gelitten.»

1990 feierten 800 Heavy-Metal-Fans das erste Mal in dem kleinen Ort. Danach wurde das Festival immer größer, zuletzt kamen regelmäßig 75 000 Fans. Dann gab es Corona und bis auf eine Internet-Ausgabe war Ruhe. «Wir geben alles, damit es die Party des Jahres wird – aber selbst das ist eigentlich nicht genug», sagte Jensen.

Auf die Wacken-Fans ist Verlass

Auch die Festival-Veranstalter hatten mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. «Aber wir haben es ungleich leichter gehabt als all die vielen Kleinen», sagte Jensen. «Positiv war ich deshalb immer.» Geholfen habe die mehr als 30 Jahre währende Tradition des W:O:A. «Ich bin sehr froh, dass ich bei Besprechungen auf viele altbekannte Namen treffe.» Dennoch habe die Branche mit logistischen Engpässen zu kämpfen. «Wir müssen an allen Ecken und Kanten zusehen, dass wir auf die Mann-Zahlen kommen.»

Mehr als 95 Prozent der Fans hatten ihre Karten für das wegen der Corona-Pandemie im Vorjahr abgesagte Festival eingetauscht. Der Rest der insgesamt 75 000 Tickets wurde über eine Warteliste verlost. «Wir sind den Fans zu riesigem Dank verpflichtet, weil sie in diesen zwei Jahren unglaublich zu uns gestanden haben», sagte Jensen. Das sei ein «Wahnsinns-Vertrauensvorschuss».

Auf den beiden großen Festival-Bühnen Wackens wollen Anfang August unter anderem Judas Priest, Slipknot, Limp Bizkit, Hämatom, Slime und In Extremo spielen. «Wir haben aber auch Band-Absagen gehabt, über die wir alles andere als happy sind», sagte Jensen. Einige Bands seien teilweise in einer anderen Situation als vor drei Jahren. «Auch denen sind Leute weggebrochen. Top Gitarren-Techniker mussten aus wirtschaftlichen Überlegungen andere Jobs annehmen.»

Als Beispiel nannte Jensen die Absage von Rammstein-Sänger Till Lindemann mit einem Solo-Projekt, der mit Rammstein auf Europa-Tour ist. «Wer Wacken kennt, der weiß: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.» Rammstein seien einer der stärksten Markenbotschafter für Deutschland. «Da können sich viele Industrieunternehmen von der Außenwirkung her eine Scheibe abschneiden.»

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