Wall Street: Verluste nach neuer Skepsis im Ukraine-Krieg
Der Ukraine-Krieg hält die US-Börsen weiter in Atem. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Richard Drew/AP/dpa)

Der Optimismus über eine mögliche Entspannung im russischen Krieg gegen die Ukraine ist gestern geschwunden und damit auch die gute Stimmung an der US-Börse.

Die Vortagesgewinne gingen zum Teil verloren. Der Dow Jones Industrial gab nach einem richtungslosen Start letztlich um 0,19 Prozent auf 35.228,81 Punkte nach. Am Dienstag hatte der bekannteste Wall-Street-Index noch um ein Prozent zugelegt.

Der S&P 500 sank zur Wochenmitte um 0,63 Prozent auf 4602,45 Zähler. Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Nasdaq 100 verlor 1,10 Prozent auf 15.071,55 Zähler.

Die Ankündigung Russlands am Vortag, die Kampfhandlungen bei Kiew zu reduzieren, stießen in der Ukraine und im Westen inzwischen auf Skepsis. Jüngsten Aussagen der US-Regierung zufolge wurde nur ein kleiner Teil der Truppen um die Hauptstadt abgezogen. Zudem sprach Russland davon, dass noch kein Durchbruch in den Verhandlungen erreicht worden sei. Erneut waren daraufhin die Rohölpreise gestiegen, woraufhin wiederum erneut Rezessionssorgen aufkamen.

Die Arbeitsmarktdaten aus der Privatwirtschaft, die eine Indikation für den monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag sind, hatten kaum Einfluss auf die Stimmung. So schuf die Privatwirtschaft der USA im März weitere Arbeitsplätze, wobei der Stellenzuwachs nur leicht unter dem des Vormonats blieb.

Apple-Aktien fast wieder auf Rekordhoch

Unter den Einzelwerten gaben Apple nach einem freundlichen Handelsstart nach und verloren 0,7 Prozent auf 177,77 US-Dollar. Die Aktie des iPhone-Herstellers erholte sich in den vergangenen elf Handelstagen derart, dass sie bereits wieder Richtung Rekordhoch läuft. Das hatte sie Anfang Januar bei 182,94 Dollar erreicht und dabei als erstes Unternehmen die drei Billionen-Dollar-Marke beim Börsenwert geknackt.

Schlusslicht im Dow war das Papier der Heimwerker-Kette Home Depot mit minus 2,9 Prozent, während der Anteilsschein von Unitedhealth als Spitzenwert im Wall-Street-Index um 2,0 Prozent stieg. Der Krankenversicherer hatte am Vortag bekannt gegeben, die auf häusliche Pflege spezialisierte LHC Group übernehmen zu wollen. Daraufhin hatte die Aktie im starken Gesamtmarkt moderat nachgegeben.

Biontech im Fokus

Im Anlegerfokus stand zudem die deutsche Biontech. Der Corona-Impfstoffhersteller übertraf mit wichtigen Leistungskennziffern für 2021 die Vorjahreswerte deutlich. Das Unternehmen bekräftigte zudem die Umsatzzielspanne für seinen Covid-19-Impfstoff in diesem Jahr und will ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 1,5 Milliarden Dollar starten. Außerdem ist eine Sonderdividende von 2 Euro je Aktie geplant. Die Aktie, die im frühen Handel kräftig gestiegen war, schloss an der Nasdaq letztlich nur um 1,4 Prozent höher.

Im späteren Verlauf rückten zudem die Anteile von Baidu in den Blick, die – ebenfalls an der Nasdaq – nach anfänglichen Gewinnen um 2,6 Prozent nachgaben. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC nahm den chinesischen Suchmaschinen-Betreiber auf die Liste jener Unternehmen, denen ein Börsenausschluss droht, da die chinesische Regierung sich weigert, US-Beamten Einsicht in die Arbeit ihrer Wirtschaftsprüfer zu gewähren.

Der Euro kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,1160 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1126 (Dienstag: 1,1085) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8988 (0,9021) Euro.

Am US-Rentenmarkt legten US-Staatsanleihen nach einem etwas schwächeren Start zu. Der Terminkontrakt für richtungweisende zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,37 Prozent auf 122,78 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere sank auf 2,35 Prozent.

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